12 Years a Slave

© Universal Pictures Home Entertainment

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12 Years a Slave

USA 2013

FSK: ab 12 Jahren

Länge: ca. 129 Min.

Studio: Regency Enterprises | River Road Entertainment

Vertrieb: Universal Pictures Home Entertainment

Filmzine-Review vom 22.05.2014

USA 1841: Der Afro-Amerikaner Solomon Northup (Chiwetel Eijofor) lebt mit seiner Frau und seinen beiden Kindern als freier Mann im Staat New York. Als zwei Fremde den Musiker für einen lukrativen Auftritt nach Washington D.C. einladen, sagt Solomon ohne zu zögern zu. Nach einer durchzechten Nacht in der Hauptstadt nimmt das Unglück seinen Lauf: In Ketten gelegt findet sich Solomon am nächsten Tag auf einem Sklavenschiff Richtung Louisiana wieder. Zusammen mit anderen Leidgenossen wird er verkauft und muss fortan für den brutalen Plantagen-Besitzer Edwin Epps (Michael Fassbender) Baumwolle pflücken. Die Rückkehr zu seinem früheren Leben scheint unmöglich…

Bei der filmischen Aufarbeitung zum Thema Sklaverei hat sich Hollywood in der Vergangenheit wahrlich nicht mit Ruhm bekleckert. In den 70ern lief der gut gemeinte TV-Mehrteiler Roots, Steven Spielberg langweilte 1997 mit dem Historienschinken Amistad und Tarantino hat sich in Django Unchained eher am Rande für die Vergangenheitsbewältigung interessiert. Dass nun bei 12 Years a Slave mit dem ehemaligen Video-Künstler Steve McQueen (Hunger) ein gebürtiger Engländer Regie führt, spricht Bände. Das meisterhaft inszenierte Drama ist alles andere als leichte Kost, es berührt ohne schnulzig zu sein und schockiert mit Szenen von unvorstellbarer Grausamkeit. Einige Momente brennen sich geradezu ins Gedächtnis ein, etwa wenn Northup mit einer Schlinge um den Hals von einem Ast baumelt, während seine Füße im Matsch Halt suchen und parallel dazu der banale Plantagen-Alltag im Hintergrund abläuft. Schauspierisch ist der Film kaum zu toppen: In der Hauptrolle beeindruckt Chiwetel Eijofor mit intensiver, würdevoller Präsenz, doch auch Michael Fassbender als sadistischer Sklavenhalter mit einer gehörigen Portion Selbsthass und Newcomerin Lupita Nyong’o in der Rolle der jungen Sklavin Patsey sind phänomenal.
Bei der diesjährigen Oscar-Verleihung regnete es zwar keine Awards, aber es gab zumindest drei hochverdiente Auszeichungen in wichtigen Kategorien: bester Film, beste Nebendarstellerin (Lupita Nyong’o) und bestes adaptiertes Drehbuch.

Die Extras der DVD wurden im Vergleich zur Blu-ray leider abgespeckt. Es fehlen u.a. die Interviews mit Cast & Crew und das Feature zur stimmigen Filmmusik von Hans Zimmer. Nichtsdestotrotz ist der Beitrag „Vom Buch zum Film“ sehr gelungen, auch weil Chiwetel Ejiotor hier einige Passagen aus dem Original-Text von Solomon Northup vorliest. Regisseur McQueen ist ebenfalls sehr präsent, für ihn liest sich Northups Schicksal wie ein „düsteres Märchen“, das sich als wahre Geschichte entpuppt.

 

Marcs Filmwertung

Marc

Marc

Cineast bis in die Haarspitzen. Anything goes außer Schweiger & Schweighöfer und Bollywood. Regie-Lieblinge: Fincher, Mann, Scorsese, Coppola, Lynch, die Coens, Tarantino, Cameron, De Palma, P.T. & Wes Anderson, Spielberg.
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Diese DVD/Blu-ray wurde uns vom Vertrieb Universal Pictures Home Entertainment kostenlos zu Rezensionszwecken zur Verfügung gestellt. Unsere Bewertung ist davon jedoch nicht beeinflusst und gibt die unabhängige, persönliche Meinung des jeweiligen Rezensenten wieder.
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