Blade Runner (Ultimate Collector´s Edition – 5 DVDs)

© Warner

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Blade Runner (Ultimate Collector´s Edition – 5 DVDs)

USA 1982

FSK: ab 16 Jahren

Länge: ca. 113 Min.

Studio: Warner Bros.

Vertrieb: Warner

Filmzine-Review vom 21.01.2008

L.A. im Jahr 2019: Ex-Cop Deckard (Harrison Ford) ist ein Blade Runner, ein Spezialist im Aufspüren von so genannten Replikanten. Vier von diesen künstlich geschaffenen Menschen haben sich verbotenerweise auf die Erde begeben, um die von ihrem Macher auf vier Jahre genetisch festgesetzte Lebenfrist verlängern zu lassen…

Basierend auf dem Philip K. Dick-Roman „Träumen Roboter von elektrischen Schafen?“ schuf Ridley Scott 1982 einen oder sogar den herausragendsten und stilprägendsten Meilenstein des Science-Fiction-Genres. Im Jahr von E.T. war Blade Runner finanziell ein Flop, doch im Laufe der Zeit entdeckten immer mehr Filmfreunde Scotts düstere Zukunftsvision. Inspiriert von Fritz Langs Metropolis, schuf der Regisseur die ultimative Filmkulisse: Sein Los Angeles ist ein erdrückendes futuristisches Stadtmonster mit gigantischen pyramidenförmig angelegten Wolkenkratzern. Auf den ständig verregneten Straßen herrscht ein aus westlicher und asiatischer Kultur zusammengewürfelter Sprachenmix, der so genannte „City-Speak“. In diesem beeindruckenden architektonischen Rahmen glänzt Harrison Ford als zwiespältiger Neo-Noir-Detektiv, der im Verlauf der Handlung vom einsamen Jäger zum Gejagten wird. Sein charismatischer Widersacher Rutger Hauer als unbesiegbarer Replikanten-Anführer Roy Batty erweist sich am Ende sogar als besserer Mensch und rettet Deckard das Leben – unvergessen bleibt besonders Battys Schlussmonolog („All those moments will be lost in time, like tears in rain…“) mit eingebauter Gänsehautgarantie.

Die Ultimate Collector’s Edition von Warner beinhaltet nicht nur 5 verschiedene Blade Runner-Fassungen (u.a. eine „Arbeitsfassung“), sondern auch stundenlanges erstklassiges Bonusmaterial und steht damit auf der gleichen Stufe wie die Alien Quadrilogy oder natürlich die Herr der Ringe-Extended Editions. Der brandneue 2007er Final Cut ist inhaltlich eng mit dem Director’s Cut von 1992 verwandt. Die Veränderungen reichen von subtilen Details (man achte auf die funkelnden Augen der Replikanten) bis zu einer geänderten Szene (die Verfolgungsjagd mit der als Schlangentänzerin untergetauchten Zhora). Die Frage, ob Deckard nun selbst auch ein Replikant ist, wird weiterhin nicht offen beantwortet, aber da die berühmt-berüchtigte Einhorn-Traumsequenz (Stichwort „Erinnerungsimplantat“) nach wie vor enthalten ist, spricht zumindest einiges für diese These. Wer partout nicht auf den ursprünglichen von Harrison Ford gesprochenen Voice-Over und das gegen den Willen von Ridley Scott eingefügte Happy End verzichten will, kann auf die beiden Kinofassungen von 1982 (die US-Version war im Vergleich zur europäischen minimal gekürzt) zurückgreifen. Größter Pluspunkt neben den verschiedenen Versionen ist sicherlich die dreieinhalbstündige Doku Dangerous Days: Making-of Blade Runner, die akribisch alle Bereiche der Produktion diskutiert. Auch die technische Qualität ist sensationell: Besonders der Final Cut kann sich in Sachen Bild und Ton problemlos mit neuesten Blockbuster-Titeln messen.

 

Marcs Filmwertung

Fantastische, in jeder Hinsicht perfekte Aufarbeitung des wahrscheinlich visionärsten Science-Fiction-Films aller Zeiten. Ohne Frage die spektakulärste DVD-Veröffentlichung der jüngeren Vergangenheit.

Marc

Marc

Cineast bis in die Haarspitzen. Anything goes außer Schweiger & Schweighöfer und Bollywood. Regie-Lieblinge: Fincher, Mann, Scorsese, Coppola, Lynch, die Coens, Tarantino, Cameron, De Palma, P.T. & Wes Anderson, Spielberg.
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