Chocolat

Chocolat | © EuroVideo

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Chocolat

USA | GB 2000

FSK: ab 6 Jahren

Länge: ca. 117 Min.

Studio: Miramax Films | Fat Free Limited

Vertrieb: Euro Video

Filmzine-Review vom 27.12.2001

1959, irgendwo in Frankreich. In dem kleinen Dorf Lansquenet-sous-Tannes herrscht noch Zucht und Ordnung, und dafür, dass das so bleibt, sorgt Bürgermeister Reynaud (Alfred Molina) mit aller Kraft. In dem festen Dorfgefüge haben solche, die anders sind, keine Chance, und nicht einmal der neue junge Pfarrer ist in der Lage, sich dieser Übermacht an Tradition entgegenzustellen. Als aber eines Tages die junge, hübsche Vianne (Juliette Binoche) mit ihrer Tochter die alte Pâtisserie mietet und dort ausgerechnet in der Fastenzeit eine Chocolaterie eröffnet, beginnt in Lansquenet ein neuer Wind zu wehen…

Mit Chocolat hat Regisseur Lasse Hallström (Gottes Werk und Teufels Beitrag) ein filmisches Märchen erschaffen, das zum Genießen einlädt. Die getragene, eher langsame Story zieht den Zuschauer von Anfang an in ihren Bann und lässt ihn dank der meisterhaften Künste der schlicht umwerfenden Schauspielerriege durch zwei Stunden hindurch nicht mehr los. Dass die Macher von Chocolat für sämtliche Charaktere ihre erste Wahl verpflichten konnten, erklärt dies nur zum Teil – hier stimmt schauspielertechnisch einfach alles: angefangen bei der hinreißenden Juliette Binoche als selbstbewußter Vianne und der beeindruckenden Lena Olin (Binoches Gegenspielerin aus der Unerträglichen Leichtigkeit des Seins), über die an ihren selbsterschaffenen Grenzen zu ersticken drohenden Caroline (Carrie-Anne Moss) und Reynaud (Alfred Molina) hin zu der oscarnominierten Nebendarstellerin Judy Dench als lebensweise Großmutter sowie dem charismatischen „Piratenkäpt’n“ Roux (Johnny Depp) tragen sie alle zu einer stimmigen und leicht melancholischen Atmosphäre bei. Die märchenhafte Bild- und Tonatmosphäre stützt dabei die leicht an Francisco Arau’s Bittersüße Schokolade erinnernde Einflechtung des Essens als sinnliches Erlebnis – so wie in der mexikanischen Liebesgeschichte die Liebe zwischen Tita und Pedro sprichwörtlich durch den Magen geht, bringt auch hier Vianne den Dorfbewohnern durch die Schokolade das Erleben der Sinne näher. Die Story von Chocolat zeigt dabei aber vor allem eins: dass wir auf der Welt sind, um zu leben – und das mit aller Intensität…

Die Ausstattung der DVD macht den Genuss komplett – ein ausführliches Making Of, ein Audiokommentar mit Regisseur und Produzenten, zwei weitere Featurettes sowie Deleted Scenes lassen kaum Wünsche offen. Einen kleinen Wermutstropfen gibt es dennoch: bei der englischen Tonspur (leider nur in Stereo) lassen sich die deutschen Untertitel nicht ausblenden.

 

Katjas Filmwertung

Ein märchenhafter Film über das Leben und die Schokolade – einfach köstlich!

Katja

Katja

Originalton-Verfechterin, Fantasy- und Serien-Fan. Schaut gerne spanische und französische Filme, um den Kopf ein-, sowie auch mal Bollywood und gute RomComs, um ihn auszuschalten.

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