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Der Babadook

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Der Babadook

The Babadook

Australien 2014

FSK: ab 16 Jahren

Länge: ca. 90 Min.

Studio: Screen Austrailia, Causeway Films

Vertrieb: Capelight Pictures

Filmzine-Review vom 25.09.2015

Auf dem Weg zum Krankenhaus verliert die hochschwangere Amelia (Essie Davies) ihren Ehemann auf grausamste Weise bei einem Autounfall. Ihren Sohn Samuel (Noah Wiseman) muss sie nun allein großziehen, doch die Krankenpflegerin ist mit der Aufgabe sichtlich überfordert. Auch 7 Jahre nach dem schrecklichen Unfall ist das Trauma längst noch nicht verarbeitet. Samuel findet unter Gleichaltrigen keinen Anschluss und entwickelt sich zu einem Problemkind, ein Umstand, der Amelia schier verzweifeln lässt. Als die Mutter eines Abends ihren Sohn ein gruseliges Kinderbuch mit dem Titel „Mister Babadook“ vorliest, werden beide fortan von fürchterlichen Schreckensfantasien heimgesucht…

Ba-Ba-Ba Dook! Dook! Dook! Weit entfernt von vorhersehbaren und zahnlosen Allerwelts-Reißern gehört die kleine australische Produktion Der Babadook zusammen mit dem ähnlich innovativen It Follows zu den besten Horrorfilmen des laufenden Jahres. Filmemacherin Jennifer Kent, eine ehemalige Schauspielerin und Regie-Assistentin von Lars von Trier, verzichtet mit wenigen Ausnahmen auf billige Schockmomente und vertraut stattdessen auf die fesselnde Geschichte, die sich nach und nach zu einem beklemmenden Psycho-Drama ersten Ranges entwickelt.

Für reichlich Gänsehaut sorgt die Titelfigur, zunächst noch relativ harmlos als burtonesques Pop-Up-Buch-Pappgespenst und später dann als surreale Schauergestalt mit schwarzem Zylinder und Krallenhänden, die nie so richtig greifbar ist und gleichwohl hinter jeder dunklen Ecke des Hauses lauern kann. Ob es sich bei der Figur nun um ein übernatürliches Phänomen handelt, das nicht weiter erklärt werden kann, oder ob sie aber als Metapher einer unverarbeiteten Trauer fungiert, lässt das vielschichtige Werk bewusst offen. Dass Der Babadook so ausgezeichnet funktioniert, liegt ebenfalls an Essie Davis und Noah Wiseman, die in ihrer intensiven Mutter-Sohn-Beziehung in jeder Einstellung glaubhaft sind. Während Kinderdarsteller Wiseman als hyperaktiver Störenfried mit großen Augen und fahler Haut eine Offenbarung ist, wurde die noch relativ unbekannte Essie Davis jüngst für die 6. Staffel von Game Of Thrones verpflichtet.

Im Heimkinobereich erscheint der Titel als DVD, Blu-ray und in einer besonders schönen Limited Collector’s Edition mit Booklet (und aufklappbarem Mittelteil) und einigen exklusiven Extras. Aber auch die Standard-Bonussektion kann sich sehen lassen, u.a. mit zwei Interviews (Jennifer Kent und Essie Davis) sowie dem Kurzfilm „Monster“, der als Vorlage für Der Babadook diente. Das Bild der DVD verschluckt in den meist sehr dunklen Szenen das eine oder andere Detail, deutlich besser ist die 5.1-Tonspur mit massiven Surround-Effekten, etwa wenn der finstere Dämon durch die Wohnung poltert, kratzt und klopft.

 

 

Marcs Filmwertung

Grandioser, nervenzehrender Mix aus Mutter-Kind-Drama und Schauermär mit Kultfilm-Potential.

Marc

Marc

Cineast bis in die Haarspitzen. Anything goes außer Schweiger & Schweighöfer und Bollywood. Regie-Lieblinge: Fincher, Mann, Scorsese, Coppola, Lynch, die Coens, Tarantino, Cameron, De Palma, P.T. & Wes Anderson, Spielberg.
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Cast & Crew

Diese DVD/Blu-ray wurde uns vom Vertrieb Capelight Pictures kostenlos zu Rezensionszwecken zur Verfügung gestellt. Unsere Bewertung ist davon jedoch nicht beeinflusst und gibt die unabhängige, persönliche Meinung des jeweiligen Rezensenten wieder.
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