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Free Fire

© Splendid Film

Free Fire

Großbritannien 2016

FSK: ab 16 Jahren

Länge: ca.  91 Min.

Studio: Film4, Protagonist Pictures

Vertrieb: Splendid Film / WVG

Filmzine-Review vom 09.09.2017

Boston 1978: Für einen brisanten Waffendeal treffen sich mehrere Parteien in einer abgelegenen Lagerhalle: Auf der Käuferseite stehen die IRA Mitglieder Frank (Michael Smiley) und Chris (Cillian Murphy), die von den beiden Handlangern Stevo (Sam Riley) and Bernie (Enzo Cilenti) unterstützt werden. Auf der anderen Seite versuchen der Südafrikaner Vernon (Sharlto Copley) und seine beiden Back-ups Harry (Jack Reynor) und Gordon (Noah Taylor) 30 Gewehre an den Mann zu bringen. Zu den Vermittlern gehören der smarte Ord (Armie Hammer) und die einzige Frau in der Runde, die undurchsichtige Justine (Brie Larson)…

Mit einer gehörigen Portion Boshaftigkeit inszeniert das hochgehandelte britische Regie-Talent Ben Wheatley (Kill List) mit Free Fire seinen bisher wohl zugänglichsten Film. Das absurde Feuergefecht erinnert in seinen besten Momenten an das Tarantino-Debüt Reservoir Dogs, denn auch in Free Fire trifft ein Häuflein mehr oder weniger unsympathischer Krimineller und Sprücheklopfer in einer Lagerhalle aufeinander. Aus einem nichtigen Anlass läuft ein Waffendeal aus dem Ruder und sehr schnell ballert hier jeder auf jeden los, obwohl keiner so wirklich weiß, warum das so ist. Eine 90-minütige Dauerschießerei kann schnell langweilen, doch Wheatley und Drehbuchschreiberin Amy Jump gehen außerordentlich clever vor und lassen regelmäßig neue Allianzen und aberwitzige Situationen entstehen. Zu Beginn der Schießerei wird noch ziemlich oft und konsequent daneben geschossen, doch die Lage spitzt sich im Verlauf zu und der Ton wird deutlich rauer und brutaler. Während zu dem Bleigewitter John Denver von der Soundtrackspur plärrt, liefert das Drehbuch höchst amüsante Dialoge, die in der deutschen Synchro leider oft untergehen. Die internationale Darstellerriege hat mit Armie Hammer und Oscarpreisträgerin Brie Larson große Stars an Bord, doch man sollte sich nicht täuschen lassen, auch die vermeintlichen Helden haben es in Free Fire faustdick hinter den Ohren.

Die Blu-ray punktet mit sehr eindrucksvollem Sound und fortlaufenden direktionalen Surroundeffekten. Making of und B-Roll kann man sich schenken, der Blick in die Interviewsektion mit  Regisseur Ben Wheatley und Brie Larson, Cillian Murphy, Jack Reynor und Sharlto Copley ist aber lohnenswert.

 

 

 

Marcs Filmwertung

Ballern, Jammern, Fluchen: In den besten Momenten erinnert das zynisch-stylische Bleigewitter an den frühen Tarantino.

Marc

Marc

Cineast bis in die Haarspitzen. Anything goes außer Schweiger & Schweighöfer und Bollywood. Regie-Lieblinge: Fincher, Mann, Scorsese, Coppola, Lynch, die Coens, Tarantino, Cameron, De Palma, P.T. & Wes Anderson, Spielberg.
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Cast & Crew

Diese DVD/Blu-ray wurde uns vom Vertrieb Splendid Film / WVG kostenlos zu Rezensionszwecken zur Verfügung gestellt. Unsere Bewertung ist davon jedoch nicht beeinflusst und gibt die unabhängige, persönliche Meinung des jeweiligen Rezensenten wieder.
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