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Happy New Year – Herzensdiebe

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Happy New Year – Herzensdiebe (2 DVDs)

Happy New Year

Indien 2014

FSK: ab 12 Jahren

Länge: ca. 173 Min.

Studio: Red Chillies Entertainment

Vertrieb: rapid eye movies

Filmzine-Review vom 17.03.2015

Um Bollywoods Superstar Shah Rukh Khan ist es regelrecht ruhig geworden. Während früher kaum ein Jahr ohne mindestens zwei SRK-Filme verging, kam seit 2012 gerade mal ein Film pro Jahr zu seiner beeindruckenden Schaffensliste dazu – von Cameos und Gastauftritten mal abgesehen. Umso gespannter war man natürlich auf Happy New Year, das nach dem irgendwie uninspirierten Chennai Express eigentlich nur besser werden konnte. Eigentlich.

Schauen wir mal rein: Um einen Betrug an seinem Vater zu rächen, plant Charlie (Shah Rukh Khan) einen Überfall auf die wertvollste und deshalb auch am besten gesicherte Diamantensammlung der Welt. Das Dumme ist nur, um an die Klunker heranzukommen, müssen er und seine Crew sich für einen Tanzwettbewerb qualifizieren. Und zwar nicht irgendeinen, sondern die World Dance Championship in Dubai…

Häh? Ja, Ihr habt richtig gelesen, die Story von Happy New Year ist tatsächlich genauso albern und an den Haaren herbeigezogen, wie sie klingt. Und schon in den ersten Szenen des Films von Regisseurin Farah Khan stellt man fest, was hier zählt: die Show. Hauptdarsteller scheint weniger Shah Rukh Khan selbst zu sein, sondern eher sein – zugegebenermaßen schwer beeindruckendes – Eightpack (jep, Sixpack reicht nicht mehr…). Und der Einstiegs-Kampf im Schlamm ist mit so vielen Slow-Motion-Takes und Stills gespickt, dass man alleine damit schon eine gefühlte Viertelstunde Film hätte einsparen können – aber irgendwo müssen die satten 173 Minuten ja auch herkommen. In eine gehaltvolle Story wurden sie, wie wir oben bereits gesehen haben, nicht investiert, allenfalls in abstruse Albernheiten, ein paar belanglose Songs und jede Menge Wiederholungen. Den geplanten Weg zum Tresor beispielsweise bekommt man als Zuschauer so häufig vorgekaut, dass man fast das Gefühl hat, man könnte ihn jetzt selber knacken gehen…

Dabei sind platte Wiederholungen, flache Klischees und sonstige Albernheiten teilweise so stark ausgeprägt, dass man sie schon wieder witzig finden kann. Wenn man denn Lust darauf hat. Alternativ kann man sich die Zeit auch damit vertreiben, nach Referenzen auf andere Filme zu suchen. Ocean’s Eleven ist offensichtlich, die Matrix-Slow-Motions sind ja inzwischen fast schon Standard geworden, zwischendurch gibt es Mini-Ausflüge in die Film- und Musikgeschichte, zum Beispiel in die Zeit von Pat & Patachon oder Laurel & Hardy. Daneben gibt es für echte Bollywood-Insider noch Bezugnahmen auf Om Shanti Om, Main Hoon Na und Dilwale Dulhania Le Jayenge zu finden.

Dafür, dass Happy New Year im Tanz- und Musikumfeld spielt, sind übrigens weder Songs noch Tanzszenen besonders einprägsam – nichts davon bleibt im Gedächtnis oder gar im Ohr haften…

Ihr seht schon – ich bin enttäuscht. Nach langer Bollywood-Abstinenz hätte ich mir einen überzeugenderen Wiedereinstieg gewünscht. Warum Happy New Year trotzdem noch eine mittelmäßige Wertung bekommt? Nun ja, man muss sich schon ziemlich dumm anstellen, um einen Film mit Shah Rukh Khan, Abhishek Bachchan, Jackie Shroff und Deepika Padukone so in den Sand zu setzen, dass noch nicht mal eingefleischte Bollywood-Fans ihren Spaß daran haben. Wer auf flache Witze und Effekthascherei steht, kann hier auch einfach mal sein Hirn auszuschalten und sich knapp drei Stunden lang berieseln lassen. Ich habe das nicht geschafft, aber das muss ja nichts heißen… Wer sich Kino aus Indien mit mehr Niveau wünscht, muss dann wohl mit mir zusammen auf den nächsten Aamir Khan-Film warten. Apropos: Wer bringt eigentlich PK auf den europäischen Markt?

 

Katjas Filmwertung

Albern, klischeebeladen und mit viel Effekthascherei. Bollywood war schon mal besser.

Katja

Katja

Originalton-Verfechterin, Fantasy- und Serien-Fan. Schaut gerne spanische und französische Filme, um den Kopf ein-, sowie auch mal Bollywood und gute RomComs, um ihn auszuschalten.

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Diese DVD/Blu-ray wurde uns vom Vertrieb rapid eye movies kostenlos zu Rezensionszwecken zur Verfügung gestellt. Unsere Bewertung ist davon jedoch nicht beeinflusst und gibt die unabhängige, persönliche Meinung des jeweiligen Rezensenten wieder.
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1 Kommentar

  1. Fands schon ganz ok. Klar, war jetzt nicht der tollste SRK aller Zeiten, aber mir hat z.B. die Musik schon gut gefallen.

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