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Herz aus Stahl

Fury - Herz aus Stahl

© Sony Pictures Home Entertainment

 

Herz aus Stahl

Fury

USA / GB 2014

FSK: ab 16 Jahren

Länge: ca. 134 Min.

Studio: Columbia Pictures

Vertrieb: Sony Pictures Home Entertainment

Filmzine-Review vom 31.05.2015

April 1945: Nazi-Deutschland ist am Ende. Hinter den feindlichen Linien trifft der amerikanische Panzer-Kommandeur Don „Wardaddy“ Collier (Brad Pitt) mit seiner bewährten Crew auf den Volkssturm, Hitlers letztes Aufgebot, das überwiegend aus Kindern und Großvätern besteht. Mehr Probleme hat der kriegserprobte Veteran mit seinem neuen Richtschützen Norman Ellison (Logan Lerman), einem Grünschnabel mit moralischen Zweifeln. Bei einer riskanten Mission gegen eine SS-Kompanie geht’s dann für alle um Leben und Tod…

Ähnlich wie Steven Spielbergs moderner Klassiker Der Soldat James Ryan versucht auch David Ayers Herz aus Stahl das grausame Szenario des Zweiten Weltkriegs mit einem Höchstmaß an Realismus aufzuladen. In der ersten Hälfte gelingt dieses Vorhaben recht eindrucksvoll: der Regisseur, der bisher mit harten L.A.-Gangsterstreifen aufgefallen ist, entfesselt eine schmutzig-blutige Materialschlacht, mal Panzer gegen Panzer, mal ganz archaisch Mann gegen gegen Mann.

Besonders die Sequenz, in der Pitt und seine Crew im Sherman Tank gegen den technisch hoch überlegenen Tiger Panzer der Wehrmacht zum Gefecht antritt, ist überragend in Szene gesetzt. Die Qualität des bereits angesprochenen James Ryan und der noch besseren Mini-Serie Band of Brothers verfehlt Fury (so der bessere Originaltitel) jedoch um Welten. Die einzelnen Charaktere der Panzer-Besatzung sind eindimensional und entsprechen gängigen Klischees: das Macho-Großmaul (Jon Bernthal aus The Walking Dead), der bibelfeste Schütze (Shia LaBeouf), der ängstliche Neuankömmling (Logan Lerman) und an vorderster Front Brad Pitt als knallharter Anführer, der hier eine ähnliche Variante des Nazi-Killers aus Tarantinos Inglourious Basterds spielt. Ärgerlich wird es dann im Finale, in dem die heldenhafte Truppe im nicht mehr fahrbereiten Panzer gleich ein ganzes SS-Batallion niedermäht. Da fliegen einem die Körperteile nur noch so um die Ohren und das Ganze sieht dann doch eher nach Videospiel à la Call of Duty aus und hat mit einem ernsthaften Kriegsfilm nicht mehr viel zu tun.

Die Blu-ray-Umsetzung von Sony ist dank überragender Bildschärfe und Bombast-Sound in jeder Hinsicht spektakulär. Auch die Extras sind umfangreich und interessant, insbesondere die Beiträge, in denen die Weltkriegs-Veteranen ihre persönlichen Erfahrungen schildern. Die insgesamt 16 entfernten Szenen sind ebenfalls einen Blick wert.

 

 

 

 

 

 

Marcs Filmwertung

Dreckig-blutiges, um Authenzität bemühtes Kriegsspektakel mit schwachem Pathos-Finale.

Marc

Marc

Cineast bis in die Haarspitzen. Anything goes außer Schweiger & Schweighöfer und Bollywood. Regie-Lieblinge: Fincher, Mann, Scorsese, Coppola, Lynch, die Coens, Tarantino, Cameron, De Palma, P.T. & Wes Anderson, Spielberg.
Beste Serie aller Zeiten: The Wire

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