Lara Croft: Tomb Raider (Cine Collection – 3 DVDs)

© Concorde Home Entertainment

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Lara Croft: Tomb Raider (Cine Collection – 3 DVDs)

USA 2001

FSK: ab 12 Jahren

Länge: ca. 97 Min.

Studio: Paramount Pictures

Vertrieb: Concorde Home Entertainment

Filmzine-Review vom 21.03.2002

Der Geheimbund der Illuminaten trachtet einmal mehr, bedingt durch eine besondere Planetenkonstellation, nach der Weltherrschaft. Wichtigstes Element ist ein bestimmter Schlüssel, der die absolute Macht über die Zeit garantiert. Für die Archäologin Lara Croft (Angelina Jolie) beginnt ein Wettlauf um Leben und Tod…

Obwohl Lara Croft: Tomb Raider auf dem weltberühmten Computerspiel basiert, verfügt die Story über geradezu klassische Elemente des Abenteuerfilms à la Indiana Jones: exotische Lokationen, sagenhafte Artefakte, finstere Bösewichte und natürlich eine Kick Ass-Heldin, die die Gegner ohne große Anstrengung im Dutzend vermöbelt. Also, keine schlechten Voraussetzungen für einen unterhaltsamen Popcorn-Film, zumal Angelina Jolie eine nahezu perfekte Verkörperung (abgesehen von der minimal verkleinerten Körbchengröße) der pixeligen Vorlage gelingt. Aber Pustekuchen, Tomb Raider ist eine weitere gnadenlos aufgeblähte Big Budget-Produktion aus Hollywood, die es zu keiner Zeit schafft, die hoch gesteckten Erwartungen zu erfüllen. Regisseur West scheint sich einzig und allein für den ultra-durchgestylten visuellen Look zu interessieren, Story und Spannungsaufbau sind nicht wirklich zu erkennen. Der Film ist dermaßen hektisch und hyperschnell geschnitten, dass man als Zuschauer eigentlich ständig mit einer MTV-Werbeunterbrechung rechnen muss. Ein weiterer unverzeihlicher Faux Pas ist die Ernsthaftigkeit, mit welcher die abstruse und komplett bescheuerte Geschichte behandelt wird. Anstatt die Fantasy-Mär um geheimnisvolle Artefakte und machtgierige Illuminaten ein wenig aufzulockern, wird das ganze Spektakel bierernst und ohne eine Spur Ironie behandelt. Ganz abgesehen davon ist Tomb Raider trotz der nie endenden Actionsequenzen schlichtweg langweilig, wer wann mit wem kämpft ist unerheblich und mit zunehmendem Verlauf einschläfernd. Für Menschen mit gnadenlos kurzer Aufmerksamkeitsspanne mag das einen gewissen Reiz ausüben, für alle anderen ist der Film lediglich getreu dem Motto Gucken-Abhaken-Vergessen erträglich. Ob aus Tomb Raider das erhoffte Franchise wird, bleibt nach diesem Flop vorerst abzuwarten.

Mit der Veröffentlichung von Lara Croft: Tomb Raider hat Concorde sich mächtig ins Zeug gelegt und den Film in einem Set mit 3 DVDs herausgebracht. Wohlwissend um das Verkaufspotential wurde dabei an nichts gespart. Man kann sich zwischen nicht weniger als 5 (!) unterschiedlichen Tonspuren sein Lieblingsformat auswählen und wird zumindest klangtechnisch in jeder Beziehung verwöhnt. Die Bildqualität fällt im Vergleich zum Sound ein wenig ab, ist aber erwartungsgemäß noch eindeutig mit gut zu bewerten. Die unendlichen Extras reißen allerdings niemanden vom Hocker, die ewigen Lobesgesänge auf das eigene Produkt sind auf Dauer mindestens so nervtötend wie der Film. Und das Spiel als Bonus-DVD ist sicherlich eine nette Idee, treibt den Preis für die Scheibe(n) aber auch entsprechend in die Höhe.

 

Marcs Filmwertung

Hektisch und hohl: trotz Angelina Jolie schwache Umsetzung des Kultspiels.

Marc

Marc

Cineast bis in die Haarspitzen. Anything goes außer Schweiger & Schweighöfer und Bollywood. Regie-Lieblinge: Fincher, Mann, Scorsese, Coppola, Lynch, die Coens, Tarantino, Cameron, De Palma, P.T. & Wes Anderson, Spielberg.
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