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Manolo und das Buch des Lebens

Manolo und das Buch des Lebens | © 20th Century Fox Home Entertainment

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Manolo und das Buch des Lebens

The Book of Life

USA 2014

FSK: ab 6 Jahren

Länge: ca. 97 Min.

Studio: Reel FX Animation Studios | Chatrone | 20th Century Fox

Vertrieb: 20th Century Fox Home Entertainment

Filmzine-Review vom 28.10.2015

Manolo und Joaquín sind beste Freunde. Sie teilen einfach alles – auch die Liebe zu Maria. Als die Götter der Unterwelt eine Wette über ihr Schicksal abschließen, beginnt ein erbitterter Kampf um die Liebe – und um das Reich der Toten.

Manolo und das Buch des Lebens ist ein in jeder Hinsicht außergewöhnlicher Animationsfilm. Außergewöhnlich in punkto Look: Die Protagonisten der Geschichte sind Holzfiguren und sehr detailreich im Holzlook animiert. Und außergewöhnlich in punkto Story, denn obwohl der Film sich durchaus (auch) an Kinder richtet, ist die Geschichte über Liebe und Tod keine klassische Kindergeschichte. Sie erzählt von La Muerte und Xibalba, den ewig rivalisierenden Herrschern der Welt der Toten und gräbt dabei tief in der Mythologie der Mayas und dem mexikanischen Totenkult. Und so beginnt die Story folgerichtig auch am Tag der Toten, am Día de Muertos, dem mexikanischen Äquivalent zu Allerseelen, das dort aber ungleich mehr Bedeutung einnimmt und mit der ganzen Familie und ausgiebigen Picknicks an den Gräbern der Verstorbenen gefeiert wird.

Auch wenn The Book of Life als Dreamworks-Produktion offiziell ein rein US-amerikanischer Film ist, steckt doch viel Mexiko drin. Sowohl Regisseur Jorge R. Gutierrez und Produzent Guillermo del Toro als auch die Synchronsprecher Diego Luna (Stimme von Manolo) und Kate del Castillo (Stimme von La Muerte) stammen – wie viele andere Crewmitglieder – aus Mexiko. Und dass viel direktes Wissen über mexikanische Mythologie und die Bedeutung des Themas Tod in der mexikanischen Kultur in den Film eingeflossen ist, merkt man ihm in jeder Pore an. Ähnlich wie in der sehr farbenfrohen und durchaus lebensbejahenden Einbindung des Totenkults in die Kultur Mexikos gelingt es auch im Film, das in der westlichen Kultur vor allem im Umgang mit Kindern lieber totgeschwiegene Thema auf eine Weise zu verarbeiten, dass jungen Zuschauern weder Angst noch Traurigkeit eingeflößt wird – obwohl das Animationswerk durchaus seine nachdenklichen Momente hat.

Das größte Verdienst des Films ist wohl, dass er trotz einer sehr intensiven Auseinandersetzung mit dem Thema Tod vor Lebensfreude nur so strotzt. Das spiegelt sich in den überbordenden Farben ebenso wider wie in der Musik, die an allen passenden und unpassenden Momenten eingebaut wird. Der Film ist so voller Leben und Dynamik, dass er es damit manchmal auch ein wenig übertreibt, denn die Story ist dadurch arg überladen, springt von hier nach da und will irgendwie alles unterbringen, was letzten Endes in einem etwas chaotischen und willkürlichen Effekt endet. So recht mag man es den Machern aber nicht übelnehmen, dafür ist Manolo und das Buch des Lebens einfach zu besonders.

Dass die englische Originaltonspur zum Teil mit authentisch mexikanischen Stimmen besetzt ist (etwa die oben bereits genannten Diego Luna und Kate del Castillo), wollte man in der deutschen Synchro wohl durch den entsprechenden Akzent wiedergeben. Mit dem kämpft sich Ex-Bro’Sis-Sänger Giovanni Zarrella aber etwas zu bemüht ab, sein pseudo-spanischer Tonfall nervt spätestens nach einer halben Stunde gewaltig. Das wirkt arg aufgesetzt und nimmt der Rolle des Manolo geradezu seine Würde und dem Film seine Authentizität. Schade eigentlich, denn gerade das interessierte Kinderpublikum wird wohl kaum zu einer Originalfassung mit Untertiteln zu bewegen sein…

Katjas Filmwertung

So voller Lebensfreude kann ein Film über den Tod sein. Schrill-buntes und fröhlich-lautes Abtauchen in die mexikanische Mythologie, mit außergewöhnlicher Animationstechnik in Szene gesetzt.

Katja

Katja

Originalton-Verfechterin, Fantasy- und Serien-Fan. Schaut gerne spanische und französische Filme, um den Kopf ein-, sowie auch mal Bollywood und gute RomComs, um ihn auszuschalten.

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