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Paula – Mein Leben soll ein Fest sein

Paula - Mein Leben soll ein Fest sein | © Al!ve

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Paula – Mein Leben soll ein Fest sein

Deutschland | Frankreich 2016

FSK: ab 12 Jahren

Länge: ca. 118 Min.

Studio: Pandora Filmproduktion | Grown Up Films

Vertrieb: Al!ive

Filmzine-Review vom 22.06.2017

Deutschland, 1900. Die junge Malerin Paula Becker (Carla Juri) ist in einem eher freigeistigen Elternhaus großgeworden – dennoch drängt ihr Vater die 24-Jährige, doch endlich zu heiraten, oder sich zumindest eine Anstellung zu suchen. Stattdessen malt Paula weiter und reist zu diesem Zweck in die Künstlerkolonie Worpswede. Dort lernt sie nicht nur ihre fortan beste Freundin Clara Westhoff (Roxane Duran), sondern auch den verwitweten Maler Otto Modersohn (Albrecht Schuch) kennen…

Wer sich in der Kunstgeschichte halbwegs auskennt, ahnt es schon: In Folge dieses Kennenlernens heiratet Paula nun doch. Denn die wohl bedeutendste Vertreterin des frühen Expressionismus kennen wir unter dem Namen Paula Modersohn-Becker. Paula erzählt die Geschichte ihres kurzen, aber intensiven Lebens historisch halbwegs akkurat, aber durchaus mit einigen dramaturgischen Ausschmückungen. Dabei gelingt es dem Regisseur Christian Schwochow, sowohl das gesellschaftliche Unverständnis, gegen das die Künstlerin ankämpfen musste, als auch die ganz persönlichen Dramen in Liebe und Freundschaft in sehr eindringliche Bilder zu verpacken.

Darstellerisch zieht Carla Juri als ebenso spontan-explosive wie kindlich-träumerische Paula Becker mehr als einmal alle Register ihres Könnens – neben ihrer intensiven Darstellung bleibt selbst Joel Basman als der eigentlich recht exzentrische Dichter Rainer Maria Rilke geradezu blass.

„Frauen werden nie etwas Schöpferisches hervorbringen. Außer Kinder.“ – Mehr als dieses Zitat braucht es eigentlich nicht, um zu verstehen, gegen welche Einstellung Paula und ihre Künstlerkolleginnen um die Wende zum 20. Jahrhundert anzukämpfen hatten. Deshalb ist Paula nicht nur eine bewegende Liebes- und Lebensgeschichte, sondern auch ein gesellschaftspolitisches Drama über Frauenrechte, Gleichberechtigung und Emanzipation. Vor allem aber die Geschichte einer Frau, die aller Kritik zum Trotz immer geblieben ist, was sie war – auch wenn die Anerkennung der Größe ihrer Kunst ihr zu Lebzeiten fast gänzlich verwehrt blieb.

Katjas Filmwertung

Intensiv inszeniertes und furios gespieltes Drama über eine Künstlerin, die ihrer Zeit weit voraus war.

Katja

Katja

Originalton-Verfechterin, Fantasy- und Serien-Fan. Schaut gerne spanische und französische Filme, um den Kopf ein-, sowie auch mal Bollywood und gute RomComs, um ihn auszuschalten.

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