© Buena Vista Home Entertainment
Per Anhalter durch die Galaxis
USA | GB 2005
FSK: ab 6 Jahren
Länge: ca. 104 Min.
Studio: Spyglass Entertainment Group | Touchstone Pictures
Vertrieb: Buena Vista Home Entertainment
Filmzine-Review vom 14.10.2005
Arthur Dent hat sich kaum von dem Schock erholt, dass sein Haus abgerissen werden soll, um einer Umgehungsstraße Platz zu machen, da findet er sich schon, gemeinsam mit seinem besten Kumpel Ford Prefect, an Bord eines Raumschiffs der alles andere als sympathischen Vogonen wieder. Doch damit nicht genug, Arthur muss mit ansehen, wie das außerirdische Räumkommando die Erde sprengt (übrigens ebenfalls, um einer Umgehungsstraße Platz zu machen). Trotz Handtuch und zahlreicher Tipps des interstellaren Reiseführers mit der vielsagenden Aufschrift \“Don’t Panic\“, scheint die unfreiwillige Trampertour durch die Galaxis wenig später ein jähes Ende zu finden noch bevor sie richtig begonnen hat… wäre da nicht der Sache mit der äußerst unwahrscheinlichen Wahrscheinlichkeit…
Nach der liebevoll inszenierten TV-Adaption der Kultstory Per Anhalter durch die Galaxis von Douglas Adams durch die BBC Anfang der Achtziger war es eigentlich nur eine Frage der Zeit, bis sich jemand an eine groß angelegte Neuverfilmung wagen würde. Das Beste: der Altmeister selbst sollte maßgeblich am Drehbuch mitwirken, was er auch tat, bevor Adams 2001 überraschend und viel zu früh an Herzversagen verstarb. Fast scheint es so, als spiegele sich eben dieser Bruch auch im Film wider. Denn nach einem äußerst gelungenen ersten Drittel mit viel Liebe zum Detail verabschiedet sich das, was Hörspiel-/Buchvorlage und Adams‘ einzigartige Erzählweise ausmacht, im weiteren Verlauf zusehends. Neue Plots kommen hinzu, wichtige Nebengeschichten werden gänzlich ausgeblendet.
Beklagte sich die eingeschworene Herr der Ringe-Fangemeinde trotz überaus authentischer Verfilmung durch Peter Jackson noch über abweichende Details oder leicht modifizierte Inhalte von überschaubarem Ausmaß, so können sich eingefleischte Douglas Adams-Fans angesichts der teils unnötig schwammigen Umsetzung wohl nur die Hände vor’s Gesicht schlagen.
Doch Per Anhalter durch die Galaxis ist dessen ungeachtet eine Empfehlung wert, auch wenn Musikfilmer und Kino-Regie-Debütant Garth Jennings samt Drehbuch offensichtlich dem Druck erlegen ist, einen massentauglichen Hollywood-Streifen abzuliefern. Mit Martin Freeman als herrlich britischer Arthur Dent und Mos Def in seiner etwas gewöhnungsbedürftigen, aber treffenden Darstellung des Ford Prefect, liefern beide Hauptdarsteller einen echten Pluspunkt ab. Ebenfalls überaus genial: Alan Rickman, der dem manisch depressiven Roboter Marvin seine unverwechselbare Stimme leiht (Fans aufgepasst: der \“echte\“ Marvin aus der TV-Serie hat gegen Ende einen lustigen Cameo-Auftritt). Aber auch in weiteren Rollen geht es mit Sam Rockwell (Zaphod Beeblebrox), John Malkovich (Humma Kavula) und Bill Nighy (Slartibartfast) illuster zu.
So liefert die US-/UK-Koproduktion tatsächlich einen unterhaltsamen Trip durch das Douglas Adams-Universum, der bisweilen zwar manches des exzentrisch-philosopischen, ursprünglichen Geistes verliert, aber dank starkem britischen Einfluss auch nicht nur stumpfes Weltraum-Blockbuster-Kino bietet.
Technisch unauffällig, ist die Scheibe inhaltlich ebenfalls solide bestückt. Zwei Audiokommentare lassen Cast und Crew ausführlich zu Wort kommen, ein Making Of und insgesamt fünf zusätzliche Szenen bilden die Highlights der Extras.
Mikes Filmwertung
Fintenreiche und unterhaltsame Kinoversion des unvergleichlichen Douglas Adams-Stoffs, an einigen Stellen allerdings unnötige Lichtjahre vom Original entfernt.
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Leserwertung
Cast & Crew
Schauspieler: Alan Rickman, Bill Nighy, John Malkovich, Martin Freeman, Mos Def, Sam Rockwell, Zooey Deschanel
Musik: Joby Talbot
Produzent(en): Gary Barber, Jonathan Glickman, Nick Goldsmith, Roger Birnbaum, Jay Roach
