Red Dust

© Koch Media

© Koch Media

 

Red Dust

USA 2004

FSK: ab 16 Jahren

Länge: ca. 107 Min.

Studio: BBC Films

Vertrieb: Koch Media

Filmzine-Review vom 16.07.2006

Südafrika zur Jahrtausendwende. Ehemalige Funktionäre des Apartheid-Regimes können im Rahmen so genannter Wahrheits- und Versöhnungsprozesse vor der Truth and Reconciliation Commission (TRC) Anträge auf Amnestie stellen, indem sie sich uneingeschränkt zu ihren Taten bekennen. Auch Police Officer Dirk Henricks hofft auf Vergebung. Der einst von ihm brutal gefolterte Alex Mpondo jedoch legt Einspruch gegen diesen Antrag ein – die New Yorker Anwältin Sarah Barcant (Hilary Swank) kehrt in ihre alte Heimat zurück, um Mpondo beratend zur Seite zu stehen. Dieser erhofft sich weiterhin Gewissheit über das Verbleiben seines damaligen Freundes Steve Sizela, der gleichzeitig mit ihm verhaftet und danach nie wieder gesehen wurde…

Die von Nelson Mandela 1995 gegründete TRC gilt als erfolgreichste ihrer Art und erfüllt für etliche weitere Länder mit ähnlich gelagerter Problematik nach einer grundlegenden Änderung der politischen Verhältnisse eine Vorbildfunktion. Durch die Arbeit der TRC in Südafrika sollten Unruhen und Bürgerkriege nach den extremen politischen Umschwüngen durch das Ende der Apartheid verhindert werden, um so einem zerrütteten Land bei der Aufarbeitung seiner blutigen Vergangenheit zu helfen. Das Polit-Drama Red Dust nach dem gleichnamigen Roman von Gillian Slovo zeigt, wie schmerzhaft die Bewältigung der traumatischen Erlebnisse für die Opfer ist. Der Fall von Alex Mpondo und seinem Freund Sizela ist gleichsam einfühlsam und spannend geschildert, wobei die nüchterne und schockierende Erzählweise mit ihren schnörkellosen Bildern der schwierigen Thematik absolut gerecht wird. Gleichzeitig wird auch Sarah Barcant mit ihrer eigenen Vergangenheit konfrontiert, denn auch sie hatte unter den damaligen Umständen zu leiden, als sie als 16-Jährige wegen ihrer Beziehung zu einem Schwarzen festgenommen und ihrer Mutter daraufhin das Sorgerecht entzogen wurde. Die wunderbare Hilary Swank ist zwar der große Star des Films, doch ohne die Unterstützung ihrer südafrikanischen Kollegen könnte sie nur halb so gut glänzen.

Der Transfer des durch den Einsatz gelber Farbfilter sehr warmen Bildes ist genauso fehlerfrei wie die Wiedergabe der Dialoge und des sonst eher unauffälligen Sounds. Das einzig brauchbare Extra ist der Audiokommentar mit dem Regisseur, denn obwohl bei dem 30-minütigen Interview-Zusammenschnitt zahlreiche Beteiligte zu Wort kommen, beschränken sich diese darauf, die Handlung und die Charaktere des Films zu beschreiben, was für den Zuschauer zu diesem Zeitpunkt nichts Neues mehr sein dürfte. Bei den zwei kleinen Features zu den Dreharbeiten und zur Musik handelt es sich um unkommentierte Aufnahmen ohne großartigen Informationsgehalt.

 

Ninas Filmwertung

Bewegendes Anti-Apartheid-Gerichtsdrama.

Nina

Nina

Synchronisationsverweigerin. Steht auf Klassiker und hat eine Schwäche für Hitchcock, James Stewart und Cary Grant. Bevorzugt Independent-Kino und visuell aus dem Rahmen fallende Filme à la Tim Burton oder Wes Anderson.

Alle Reviews anschauen

Leserwertung

Eure Leserwertung:

Cast & Crew

Diese DVD/Blu-ray wurde uns vom Vertrieb Koch Media kostenlos zu Rezensionszwecken zur Verfügung gestellt. Unsere Bewertung ist davon jedoch nicht beeinflusst und gibt die unabhängige, persönliche Meinung des jeweiligen Rezensenten wieder.
Share This Post On

Kommentar absenden

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert