Schiffsmeldungen

© Concorde Home Entertainment

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Schiffsmeldungen

The Shipping News

USA 2001

FSK: ab 12 Jahren

Länge: ca. 106 Min.

Studio: Columbia Pictures | Miramax Films

Vertrieb: Concorde Home Entertainment

Filmzine-Review vom 16.12.2002

Vor Selbstbewusstsein strotzt Quoyle (Kevin Spacey) nicht gerade. Sein Vater hat ihn schon als Kind wie den letzten Dreck behandelt, und seine Frau Petal (Cate Blanchett) steht dem in nichts nach. Sie bringt einen Liebhaber nach dem anderen mit nach Hause und begegnet auch der gemeinsamen Tochter Bunny (gespielt von den Drillingen Alyssa, Kaitlyn und Lauren Gainer) mit Gleichgültigkeit.

Doch schlagartige Veränderungen stellen Quoyle vor die größte Herausforderung seines Lebens: Seine Eltern begehen gemeinsam Selbstmord, Petal kommt bei einem Autounfall um’s Leben und Tante Agnis (Judi Dench) steht vor der Tür. Sie überredet ihren Neffen, sich auf den Spuren seiner Familie nach Neufundland zu begeben und dort einen Neuanfang zu wagen.

Regisseur Lasse Hallström hat vor zwei Jahren mit Chocolat einen sowohl von der Kritik als auch von den Zuschauern heißgeliebten Film vorgelegt. Der Anschluss daran gelingt ihm mit Schiffsmeldungen nur bedingt. Einer der Gründe hierfür ist, man mag es kaum glauben, Hauptdarsteller Kevin Spacey. Nach seinen brillanten Performances in American Beauty oder Die üblichen Verdächtigen und einem zwar filmisch schwachen, aber schauspielerisch soliden K-PAX liefert Spacey in Schiffsmeldungen nur eine durchschnittliche Leistung ab. Die Rolle des in sich gekehrten Verlierers ohne jedes Selbstwertgefühl wirkt aufgesetzt und wenig glaubwürdig, erst zum Schluss hin, parallel zur persönlichen Entwicklung Quoyles, gewinnt Spaceys Spiel an Überzeugungskraft. Wirklich punkten kann nur Judi Dench als Quoyles Tante Agnis, deren Rolle sich aber leider in einer schwer nachvollziehbaren Nebenhandlung verliert. Womit wir auch schon bei der Story wären. Schiffsmeldungen basiert auf dem Pulitzerpreis-gekrönten Roman von E. Annie Proulx. Der Film erzählt in leisen Tönen und mit beeindruckenden, bewusst kühlen Bildern eine Geschichte über das Überwinden der eigenen Ängste, die Kraft der Freundschaft und die allgegenwärtige Macht der Natur.

Die Bildqualität der DVD wird den stimmungsvollen Landschaftsaufnahmen leider nicht immer gerecht, zu viel Rauschen beeinträchtigt das visuelle Vergnügen. Der Ton bleibt stereolastig und bietet nur im Musikbereich leichte Raumatmosphäre. Ärgerlich sind die nicht ausblendbaren deutschen Untertitel im Original. Die Extras wissen insgesamt zu überzeugen: ein Regiekommentar, eine knappe halbe Stunde Interviews (leider stark gestückelt) und eine Featurette werfen einen informativen Blick hinter die Kulissen.

 

Katjas Filmwertung

Kevin Spacey war schon mal besser. Schauspielerisch enttäuschendes, aber filmisch gelungenes Drama in leisen Tönen und schönen Bildern.

Katja

Katja

Originalton-Verfechterin, Fantasy- und Serien-Fan. Schaut gerne spanische und französische Filme, um den Kopf ein-, sowie auch mal Bollywood und gute RomComs, um ihn auszuschalten.

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Cast & Crew

Diese DVD/Blu-ray wurde uns vom Vertrieb Concorde Home Entertainment kostenlos zu Rezensionszwecken zur Verfügung gestellt. Unsere Bewertung ist davon jedoch nicht beeinflusst und gibt die unabhängige, persönliche Meinung des jeweiligen Rezensenten wieder.
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