Silent Hill (Limited Edition, 2 DVDs)

© Concorde Home Entertainment

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Silent Hill (Limited Edition, 2 DVDs)

USA 2005

FSK: ab 16 Jahren

Länge: ca. 120 Min.

Studio: TriStar Pictures

Vertrieb: Concorde Home Entertainment

Filmzine-Review vom 02.11.2006

Rose macht sich große Sorgen um ihre schlafwandelnde Adoptivtochter Sharon. Da das Mädchen im Schlaf ständig den Ort Silent Hill erwähnt, beschließt Rose, mit ihr in die sagenumwobenen Geisterstadt zu fahren. Man ahnt es schon – die Aktion ist keine gute Idee: kaum angekommen, ist das Mädchen verschwunden und Rose muss bei ihrer Suche nach der Kleinen feststellen, dass die Stadt nicht so verlassen ist wie zunächst angenommen.

Als Verfilmung eines der angeblich fiesesten Videospiele aller Zeiten liegt schon genau darin eine der großen Schwächen von Silent Hill: nachdem man völlig unvermittelt und ohne Einleitung in die Handlung hineingeworfen wird, sieht der Film einfach zu sehr nach Computerspiel aus. Es werden Pläne studiert, um den richtigen Weg oder das richtige Zimmer zu finden, der richtige Schlüssel für eine Schublade wird mit einer praktischen Taschenlampe belohnt – ständig hat man das Gefühl, jemandem beim Spielen über die Schulter zu gucken. Demzufolge findet keine kohärente Handlung, sondern eher eine Aneinanderreihung von Situationen statt. Trotz des unbehaglichen Gänsehaut-Feelings, das verlassene Städte allgemeinhin hervorrufen, einer großartigen Optik, hervorragender Kostüme, Sets und Effekte und eines grandiosen Sounds ist das Ganze einfach zu künstlich, um auch nur im Geringsten spannend, unheimlich oder ekelig zu wirken. Die hanebüchene Hintergrundstory um Hexenverbrennung und fanatische Gläubige, bei der sich an allen Ecken und Enden Löcher auftun, bringt reihenweise Fragen und Logiklücken hervor: Wenn unterirdisch irgendwelche Grubenbrände schwelen, warum kommt dann die ganze Zeit die Asche von oben? Wenn die Stadt wegen einer Feuerkatastrophe vor 30 Jahren komplett evakuiert werden musste, warum sind sämtliche Gebäude offensichtlich noch intakt? Welchen Sinn hat die Rolle der Polizistin, die Rose verfolgt, außer, dass zum Schluss irgend jemand als Hexe verbrannt werden muss? Ist Sharon nun die Zwillingsschwester oder die Reinkarnation des schwarzhaarigen Geistermädchens Alessa oder keins von beiden? Warum wurde Alessas Mutter als Hexe verbrannt, nur weil sie keinen Mann hatte? Gewiss sollte man bei Horrorfilmen die Logik nicht in den Vordergrund stellen, doch derart aufdringliche Ungereimtheiten sind einfach unnötig und ärgerlich.

Das einstündige Making of, das bei der englischen DVD auch mit auf die erste Scheibe gepasst hat, widmet sich zum großen Teil den optischen Aspekten des Films wie etwa den überwiegend gelungenen Monstern, deren Choreographie und den eingesetzten Spezialeffekten.

 

Ninas Filmwertung

Lächerliche Story, optisch aufwändig verpackt – insgesamt enttäuschender Gesamteindruck.

Nina

Nina

Synchronisationsverweigerin. Steht auf Klassiker und hat eine Schwäche für Hitchcock, James Stewart und Cary Grant. Bevorzugt Independent-Kino und visuell aus dem Rahmen fallende Filme à la Tim Burton oder Wes Anderson.

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