The Affair – Staffel 1

© Paramount Home Entertainment

© Paramount Home Entertainment

The Affair – Staffel 1

USA 2014

FSK: ab 16 Jahren

Länge: ca. 537 Min.

Studio: Showtime Networks

Vertrieb: Paramount Home Entertainment

Filmzine-Review vom 16.02.2016

Wie jedes Jahr verbringt Noah Solloway (Dominic West, The Wire) den Sommer mit seiner Frau und den vier Kindern bei den superreichen und superanstrengenden Schwiegereltern auf Long Island. Der New Yorker Lehrer will die Auszeit in den Schulferien dazu nutzen, an seinem zweiten Roman zu schreiben, der auf der Insel angesiedelt sein soll. Schon bald lernt er Alison (Ruth Wilson, Luther) kennen. Der glückliche Familienvater und die tieftraurige Kellnerin, die gerade ein persönliches Trauma verarbeitet, fühlen sich zueinander hingezogen und beginnen die titelgebende Affäre…

Natürlich ist die komplette Story von The Affair nicht so schnell und einfach erzählt wie in dieser Kurzzusammenfassung. Wie beginnt eine Affäre? Wer ergreift die Initiative? Welche Beweggründe haben die Beteiligten – und welche Konsequenzen hat ihr Tun für die eigentlich Unbeteiligten? Die Antworten auf diese Fragen fallen unterschiedlich aus, je nachdem wen man fragt – wie bei jedem Konflikt. Und genauso wird The Affair erzählt: die erste Hälfte jeder Folge wird aus Noahs Sicht, die zweite Hälfte aus Alisons Sicht geschildert. Dabei sind es teils nur leicht abweichende Nuancen, teils eklatant auseinanderklaffende Tatsachenverdrehungen, die den Zuschauer stets im Unklaren darüber lassen, welche Version wahr ist – und die die Figuren mal mehr und mal weniger sympathisch erscheinen lassen. Die unterschiedlichen Perspektiven werden auch optisch differenziert: während Noah das Örtchen Montauk als Urlaubsparadies am Ende der Welt und in Alison eine lebenslustige Verführerin sieht, dominieren in Alisons Welt trübe Farben und Tristesse. Das episodenübergreifende Gerüst bildet ein Polizeiverhör, bei dem ein Detective im Rahmen einer Mordermittlung Hintergrundinfos von den beiden Hauptfiguren abfragt. Die Showtime-Produktion lässt sich Zeit für ihre Charaktere, viel Zeit. So könnte man in den ersten Folgen fast das Gefühl bekommen, ein wenig auf der Stelle zu treten, weil nicht sonderlich viel passiert – doch stattdessen erhält man ein wirklich ausgefeiltes Psychogramm der Protagonisten. Sowohl Dominic West als auch Ruth Wilson liefern authentisch-überzeugende Leistungen ab, immerhin spielen sie je nach Blickwinkel eine minimal andere Person. In der zweiten Hälfte überschlagen sich dann die Ereignisse und die Serie nimmt emotional nochmal richtig Fahrt auf. Man darf gespannt sein, wie es in den nächsten Staffeln weitergeht.

Die Extras auf der letzten Disc sind kurz und knackig, interessant ist der Beitrag zu den verschiedenen Outfits der Hauptfiguren, denn auch die sind in den Erinnerungen der beiden nicht immer identisch.

 

Ninas Filmwertung

Clever strukturierte und Golden Globe-prämierte Serie über eine Affäre und ihre Folgen.

Nina

Nina

Synchronisationsverweigerin. Steht auf Klassiker und hat eine Schwäche für Hitchcock, James Stewart und Cary Grant. Bevorzugt Independent-Kino und visuell aus dem Rahmen fallende Filme à la Tim Burton oder Wes Anderson.

Alle Reviews anschauen

Leserwertung

Eure Leserwertung:

 

Cast & Crew

Diese DVD/Blu-ray wurde uns vom Vertrieb Paramount Home Entertainment kostenlos zu Rezensionszwecken zur Verfügung gestellt. Unsere Bewertung ist davon jedoch nicht beeinflusst und gibt die unabhängige, persönliche Meinung des jeweiligen Rezensenten wieder.
Share This Post On

Kommentar absenden

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert