The Good Neighbor
USA 2016
FSK: ab 16 Jahren
Länge: ca. 97 Min.
Studio: Anonymous Content
Vertrieb: Koch Media GmbH
Filmzine-Review vom 03.12.2017
Die beiden Kumpels Ethan und Sean wollen in einem Experiment herausfinden, ob man Menschen mit ein paar Tricks und Streichen dazu bringen kann, an Geister zu glauben. Als Versuchskaninchen haben sie den grimmigen Nachbarn Harold Grainey von gegenüber (James Caan) auserkoren, der in der Gegend als unfreundlicher Griesgram gilt. Nachdem sie sein Haus verwanzt und mit Kameras und einigen technischen Installationen ausgestattet haben, kann es losgehen. Schon bald hegen die Jungs einen schrecklichen Verdacht, denn Grainey verbringt oft Stunden in seinem verdächtig gut gesicherten Keller – und ausgerechnet dort gibt es keine Kameras…
The Good Neighbor legt von Beginn an etliche falsche Fährten, macht Andeutungen und verleitet zu vorschnellen Urteilen. Szenen aus einem offensichtlich in der Zukunft liegenden Gerichtsverfahren lassen erahnen, dass das Experiment ein unschönes Ende haben wird. Zunächst aber überwiegt beim Zuschauer die Abscheu gegenüber den zwei Jungs, die schon fast auf sadistische Art den alleinstehenden Opa nachts mit endlosem Türenschlagen oder lautstarker Musik um den Schlaf bringen, und zwar nicht körperlich in sein Haus, dafür aber auf kriminelle Weise in seine Privatsphäre eindringen. Aber was tut man nicht alles für ein paar YouTube-Klicks? Es erwartet ja hoffentlich keiner, dass man sich auf die Seite der Jugendlichen schlägt, nur weil das Versuchsopfer als ausgemachtes Scheusal dargestellt wird… The Good Neighbor hat aber seine Momente und durchaus einige effektive Szenen, auch der Twist am Schluss verfehlt seine Wirkung nicht – Genrefans dürfen also einen Blick riskieren. Die Aussage, dieser Thriller würde Alfred Hitchcock stolz machen, zu der sich ein Filmblogger hat hinreißen lassen und die es auf das Cover geschafft hat, ist natürlich eine abenteuerliche und an Respektlosigkeit grenzende These. Ein Film ist nicht gleich eine Hommage an Rear Window, nur weil mal jemand aus dem Fenster guckt.
Neben einer Trailershow werden auf der Blu-ray drei Interviews mit den Hauptdarstellern angeboten, die es zusammen auf eine halbe Stunde Laufzeit bringen.
Ninas Filmwertung
Überwachungs-Thriller im Found-Footage-Stil, das man wegen großer Antipathien mit gemischten Gefühlen betrachtet.
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Leserwertung
Trailer
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Cast & Crew
Schauspieler: Edwin Hodge, James Caan, Keir Gilchrist, Laura Innes, Logan Miller
Musik: Andrew Hewitt
Produzent(en): Allan Mandelbaum, Elana Barry, Rosalie Swedlin