To The Wonder

© Arthaus | Studiocanal

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To The Wonder

USA 2012

FSK: ab 12 Jahren

Länge: ca. 113 Min.

Studio: Redbud Pictures

Vertrieb: Arthaus | Studiocanal

Filmzine-Review vom 14.12.2013

In Paris verliebt sich der Amerikaner Neal (Ben Affleck) in die Ukrainerin Marina (Olga Kurylenko). Zusammen mit Marinas zehnjähriger Tochter (Tatiana Chiline) aus einer frühereren Beziehung zieht das Trio schließlich nach Oklahoma. Doch hier fängt die Beziehung an zu bröckeln, auch weil sich Freigeist Marina in ihrer neuen Heimat nur bedingt wohl fühlt. Zu allem Überfluss verguckt sich Neal dann in seine alte Jugendbekanntschaft Jane (Rachel McAdams)…

Film-Poet Terrence Malick ist eigentlich bekannt dafür, dass er wie einst Stanley Kubrick nur alle Jubeljahre ein neues Werk präsentiert. Im vorgeschrittenenen Alter scheint Malick sein Arbeitstempo drastisch zu beschleunigen, denn To The Wonder erscheint nur zwei Jahre nach seinem letzten Film. Tatsächlich eignet sich To The Wonder hervorragend als passendes Begleitstück zum oscarnominierten Tree of Life, auch wenn das Beziehungsdrama sich in einem deutlich weniger ambitionierten Rahmen bewegt. Den unverwechselbaren Stil Malicks erkennt man schon nach wenigen Einstellungen: gemurmelte Gedankengänge aus dem Off statt Dialogen, beiläufige Zwischenschnitte, klassische Musik, lyrische, sonnendurchflutete Bildgestaltung und Darsteller, die sich in malerischen Landschaften verlieren, etwa vor dem Mont Saint-Michel in der Normandie oder inmitten einer grasenden Büffelherde irgendwo in Oklahoma. Diesen weit vom traditionellen Erzählkino entfernten Ansatz mag man für prätentiös halten und doch wird es schwierig sein, einen Filmemacher zu finden, der auch nur annähernd änhlich hypnotische Stimmungen erzeugen kann. Schauspielerisch gehört To The Wonder eindeutig Olga Kurylenko, die man bisher nur als schmückendes Beiwerk (Stichwort Bond) kennengelernt hat. Fast schon traditionell wurden wie bei früheren Malick-Filmen Auftritte bekannter Stars komplett herausgeschnitten, diesmal erwischte es u.a. Rachel Weisz.

Malick zeigt sich nach wie vor nicht gerne in der Öffentlichkeit und lässt sich auch nicht fotografieren oder interviewen. Bei den Extras glänzt er dementsprechend einmal mehr durch Abwesenheit. Das Making of und die Interviews sind trotzdem sehenswert, da viele andere Beteiligte und Wegbegleiter (z.B. Produktions-Designer Jack Fisk) und natürlich auch die Darsteller ausführlich zu Wort kommen. Ein echtes Drehbuch gab’s offensichtlich nicht und als Vorbereitung für ihre Rolle musste Olga Kurylenko gleich drei Klassiker der russischen Literatur ausführlich studieren.

 

Marcs Filmwertung

Marc

Marc

Cineast bis in die Haarspitzen. Anything goes außer Schweiger & Schweighöfer und Bollywood. Regie-Lieblinge: Fincher, Mann, Scorsese, Coppola, Lynch, die Coens, Tarantino, Cameron, De Palma, P.T. & Wes Anderson, Spielberg.
Beste Serie aller Zeiten: The Wire

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Diese DVD/Blu-ray wurde uns vom Vertrieb Studiocanal kostenlos zu Rezensionszwecken zur Verfügung gestellt. Unsere Bewertung ist davon jedoch nicht beeinflusst und gibt die unabhängige, persönliche Meinung des jeweiligen Rezensenten wieder.
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