You Stupid Man

© mediacs

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You Stupid Man

USA 2001

FSK: ab 12 Jahren

Länge: ca. 90 Min.

Studio: New Legend Media | Artists Production

Vertrieb: mediacs

Filmzine-Review vom 16.05.2003

Owen (David Krumholtz) fällt aus allen Wolken, als er seine frisch zum Fernsehstar avancierte Freundin Chloe (Denise Richards) am Set besucht und sie prompt mit ihrem Serienpartner in flagranti erwischt – die perfekt geglaubte Beziehung findet ein abruptes Ende. Weil Owen sich von diesem Verlust seiner großen Liebe einfach nicht erholen mag und stattdessen in Selbstmitleid vergeht, versucht sein bester Freund Jack schließlich, ihn mit Nadine (Milla Jovovich) zu verkuppeln. Das erste Date geht jedoch gründlich daneben, erst bei einem späteren Aufeinandertreffen beginnt Nadine ihre Meinung über Owen zu ändern.

Dass Regisseure und Drehbuchautoren gelegentlich bei anderen Filmen klauen, ist nun wirklich nichts Neues mehr. So dreist und einfallslos wie You Stupid Man kommen aber glücklicherweise die wenigsten Streifen daher. Haupt-Diebesquelle für das Regiedebüt von Brian Burns ist die Kult gewordene Mutter aller modernen Romantikkomödien: Harry und Sally. Die Parallelen zur Erfolgsromanze von Rob Reiner sind so offensichtlich, dass es weh tut. Mann und Frau können sich zunächst nicht leiden, werden dann unzertrennliche Freunde, suchen gemeinsam nach der großen Liebe und merken dabei nicht, dass sie das Glück die ganze Zeit vor Augen haben. Das ganze wird begleitet vom miteinander verheirateten Freundespaar (parallele Telefonszenen inklusive). Was sich nicht auf Harry und Sally zurückführen lässt, stammt im übrigen unter Garantie aus einer beliebigen anderen 80er Komödie, nehmen wir zum Beispiel Ist sie nicht wunderbar? oder Pretty in Pink

Dass hier jedes einzelne Plot-Element geklaut ist, wäre ja vielleicht noch zu verzeihen, aber wenn schon abkupfern, dann doch bitte gut! Die Charaktere sind – anders als in sämtlichen filmischen Vorbildern – absolut unglaubwürdig und schlicht und einfach falsch besetzt. Die Chemie zwischen David Krumholtz und seinen Partnerinnen Denise Richards und Milla Jovovich ist so schlecht, dass selbst Executive Producer Al Munteanu sich in seinem Audiokommentar genötigt sieht, diese Besetzung zu rechtfertigen: der für die Rolle des Owen vorgesehene John Stewart war zehn Tage vor Drehbeginn abgesprungen. Das Protagonisten-Trio bleibt insgesamt die größte Schwachstelle des Films. Milla Jovovich kann zwar schauspielerisch am ehesten überzeugen, hat dabei aber eine ziemlich undankbare Rolle zu verkörpern: warum sie dem völlig egoistischen und unsympathischen Owen alle seine unsensiblen Aktionen verzeiht, bleibt dem Zuschauer verschlossen.

Unter den Bonusmaterialien ist der Audiokommentar mit Al Munteanu mit Abstand am interessantesten. Aus einer eher ungewöhnlichen Perspektive, nämlich der des geldzählenden Produzenten, plaudert der deutsche Radio- und Ex-Fernsehmoderator aus dem Nähkästchen und lässt dabei auch so manche Schwäche des Films nicht unkommentiert. Die übrigen Extras lassen sich allesamt unter „ferner liefen“ kategorisieren: eine 2-minütige B-Roll und eine Fotogalerie sind wenig spannend, immerhin summieren sich die kurzen Interviews auf 14 Minuten. Die technischen Werte der DVD bewegen sich im Mittelmaß: das Bild liegt immerhin im Widescreen-Format vor, ist aber leicht verrauscht und streckenweise unscharf. Der Ton ist fast noch schwächer: selbst die Dialoge lassen Klarheit vermissen, von eventuellen Surround-Effekten kann auch beim 5.1-Sound keine Rede sein.

 

Katjas Filmwertung

Schwach inszenierter Harry und Sally-Abklatsch mit schlecht besetzten Schauspielern.

Katja

Katja

Originalton-Verfechterin, Fantasy- und Serien-Fan. Schaut gerne spanische und französische Filme, um den Kopf ein-, sowie auch mal Bollywood und gute RomComs, um ihn auszuschalten.

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Cast & Crew

Diese DVD/Blu-ray wurde uns vom Vertrieb mediacs kostenlos zu Rezensionszwecken zur Verfügung gestellt. Unsere Bewertung ist davon jedoch nicht beeinflusst und gibt die unabhängige, persönliche Meinung des jeweiligen Rezensenten wieder.
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