Zu Ende ist alles erst am Schluss
Les souvenirs
Frankreich 2014
FSK: ab 0 Jahren
Länge: ca. 90 Min.
Studio: Nolita Cinema | TF1 Droits Audiovisuels | UGC | Les Films du Monsieur | Exodus | Nolita Invest | Nexus Factory
Vertrieb: good!movies
Filmzine-Review vom 01.10.2015
Nach dem Tod ihres Mannes wird Madeleine Esnard (Annie Cordy) von ihren Söhnen in einer Seniorenresidenz untergebracht. Dort fühlt die rüstige Oma sich völlig fehl am Platz und der Verlust ihrer Unabhängigkeit macht ihr schwer zu schaffen. Einziger Trost ist ihr Enkel Romain (Mathieu Spinosi), der seinerseits zwischen Aushilfsjob und Literaturstudium hin- und herpendelnd noch nicht so recht weiß, was er mit dem Leben anfangen will. Genauso wenig übrigens wie sein Vater Michel (Michel Blanc), der mit der frisch gewonnenen Freiheit eines Rentners überhaupt nicht klarkommt.
Zu Ende ist alles erst am Schluss ist einer der seltenen Titel, bei denen man den Übersetzern zur Verbesserung des Originaltitels herzlich gratulieren möchte: Im Unterschied zum eher langweiligen Les Souvenirs (Die Erinnerungen) macht schon der Titel Lust und Hoffnung auf eine herzerfrischende Komödie über das Leben. Eine Hoffnung, die sich schnell erfüllt, denn das Werk von Jean-Paul Rouve ist von vorne bis hinten ein Genuss. Angefangen von den Schauspielern, die der tragisch-komischen Geschichte so viel Seele verleihen, dass man ihnen gar nicht mehr von der Seite weichen möchte, über die – zumindest im französischen Original – sehr pointierten Dialoge bis hin zum Musikscore, der dem Film viel Frankreich und viel Gefühl einhaucht. Die Geschichte zeigt auf sehr sympathische Weise, wie schwierig es sein kann, den eigenen Weg im Leben zu finden, dass man ihn immer und immer wieder auf’s Neue finden – und zur Not auch gegen alle Widerstände verteidigen muss.
Dass man trotz aller tragischen Elemente des Films am Schluss das (Heim)Kino mit viel Sonne im Herzen verlässt, ist all diesen subtil verpackten Lebensweisheiten, vor allem aber der großen Lebensfreude zu verdanken, die Les Souvenirs ausstrahlt. Ein Film zum Nachdenken, Mitleiden, Mitleben und Wohlfühlen. Gerne mehr davon.
Katjas Filmwertung
Das Leben und was man damit anfangen kann. Intelligentes Wohlfühlkino aus Frankreich, tragisch, amüsant, unaufgeregt und weise.
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Leserwertung
Trailer
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Cast & Crew
Schauspieler: Annie Cordy, Chantal Lauby, Mathieu Spinosi, Michel Blanc
Musik: Alexis Rault
Produzent(en): Maxime Delauney, Romain Rousseau