Destruction – Live Discharge
D 2004
FSK: ab 12 Jahren
Länge: ca. 160 Min.
Vertrieb: Nuclear Blast
Filmzine-Review vom 27.03.2004
Destruction bilden seit ihrem im Jahre 1984 erschienenen Debut „Sentence Of Death“ zusammen mit Kreator und Sodom – die in etwa zur gleichen Zeit ihre Karriere begannen und heute ebenfalls noch aktiv sind – die Speerspitze der sogenannten „Teutonen-Thrash“-Bewegung. Sie alle hatten es sich in ihrer Gründerzeit zum Ziel gesetzt, ihre Einflüsse aus New Wave Of British Heavy Metal, Motörhead und teils aus dem Punk zu neuen Extremen zu treiben. Nachdem sich Destruction Ende der Achtziger aufgrund persönlicher und geschäftlicher Differenzen getrennt hatten und Kreator ihren Sound immer experimenteller gestalteten, sollten Sodom für lange Zeit die einzige einheimische Thrash-Band bleiben, die eine gewisse Kontinuität beibehielt. Ende der Neunziger, nach Anfragen von Festivalveranstaltern, konnten sich die „Zerstörer“ endlich zusammenraufen, um einen Gig auf dem für seine zahlreichen Reunion-Shows bekannten „Wacken Festival“ zu spielen. Aus einem Auftritt wurden Tourneen, aus einer Idee entstanden 3 neue Alben („All Hell Breaks Loose“, „The Antichrist“, „Metal Discharge“), und das Trio um Sänger/Bassist Marcel „Schmier“ Schirmer ist heute angesagter denn je, was nicht nur zahlreiche Touren in aller Welt und ausverkaufte Hallen in deutschen Landen belegen. Allen Leuten, die die Band in all den Jahren nicht vergessen haben, haben Destruction nun ihre erste DVD gewidmet.
Anders als die meisten Bands, deren Live-DVDs aus einem einzelnen Konzert-Mittschnitt bestehen, haben Destruction die besten Momente ihrer Shows im Schweizer Z7 (Pratteln) und auf dem With Full Force (2003) bzw. Wacken Open Air (2002) festgehalten und hielten es für angebrachter, dem Zuschauer die rohe Energie einer Thrash-Show zu zeigen, als sich zu sehr auf Dinge wie perfekt ausbalancierten Sound und plastische Bildqualität zu konzentrieren.
Im Gegensatz zu „progressiver“ Musik braucht der Zuschauer/-hörer hier nicht auf jeden einzelnen Ton zu achten oder muss gebannt auf Instrumente der Musiker starren, so dass der (aufgrund verschiedener Sets unterschiedliche, aber dennoch recht gute und wuchtige) Stereo-Ton und das nicht immer ganz scharfe Bild Thrash-Anhänger völlig zufrieden stellen dürfte. Live Discharge ist in erster Linie für Fans gedacht, die sich einfach entspannt zurücklehnen und nostalgisch einer Setlist aus allen Schaffensperioden der Band lauschen möchten.
Darüber hinaus besticht das herrlich aufgemachte Package, das zusätzlich zu der Live-CD „Alive Devastation“ und einem 8seitigen Booklet von einem schönen Digipack samt Pappschuber verhüllt wird, mit zahlreichen Extras. Ein 41minütiges Interview behandelt alle Phasen der Bandgeschichte und überrascht selbst Destruction-Kenner mit informativen und witzigen Anekdoten. Abgerundet wird die DVD durch 2 Videoclips, ein kurzes, aber humorvolles Special über die Australien-Tour, eine Audio-Discography mit Song-Fragmenten von allen bisher veröffentlichten Songs, eine Picture Gallery und mehrere Live-Clips.
Michas Filmwertung
Zerstörung kann so schön sein: aktuelles ‚Best Of Destruction live‘ – für Fans der härteren Gangart unverzichtbar.
- Meat Loaf – Live with the Melbourne Symphony Orchestra (2 DVDs) - 27. November 2004
- Monsters Of Metal – The Ultimate Metal Compilation Vol. 2 (2 DVDs) - 19. April 2004
- Rush – Rush in Rio (2 DVDs) - 6. April 2004
- Destruction – Live Discharge - 27. März 2004