Die Königin der Verdammten
The Queen of the Damned
USA 2002
FSK: ab 16 Jahren
Länge: ca. 97 Min.
Studio: Warner Bros.
Vertrieb: Warner Home Video
Filmzine-Review vom 10.10.2002
Der Vampir Lestat (Stuart Townsend) erwacht nach jahrhundertelangem Dauerschlaf in der Gegenwart und fühlt sich dazu berufen, Rockstar zu werden. Da Lestat damit gegen einen Vampir-Ehrenkodex verstößt, macht er sich bei seinen Artgenossen wenig Freunde. Nur die reanimierte Vampir-Königin Akasha (Aaliyah) hat scheinbar große Pläne mit ihm vor….
Ladies and Gentlemen, es ist mal wieder so weit für einen heißen Anwärter auf die Bockwurst des Jahres. Die Königin der Verdammten heißt der neueste Vampir-Rohrkrepierer, dem es sogar noch gelingt, den letztjährigen Gewinner dieser Kategorie (Wes Craven’s Dracula 2000) in Sachen Dämlichkeit und Peinlichkeit zu übertrumpfen. Dass der ganze Unfug auch noch auf einer literarischen Vorlage (The Vampire Chronicles von Anne Rice) basieren soll, ist eigentlich nicht zu fassen. Hauptfigur Lestat hatte bekannterweise schon in Neal Jordans Interview mit einem Vampir einen Auftritt, der wahrlich auch nicht gerade eine Offenbarung war, im Vergleich zu Die Königin der Verdammten aber wie ein Meisterwerk aussieht. Spielten damals noch Brad Pitt und Tom Cruise die Vampir-Parts, versucht sich diesmal ein gewisser Stuart Townsend, eine garantiert blutleere Mischung aus Brandon Lee in The Crow, HIM-Sängerknabe Ville Valo und gepflegter britischer Langeweile. Die Handlung (siehe oben), die man als solche eigentlich nicht bezeichnen kann, verliert sich in uninteressanten Zeit- und Ortsprüngen quer durch die Welt und ist garantiert 100% sinnfrei. Das „Vampire Goes Rockstar“-Motiv mag guten Stoff für eine Komödie hergeben, der Humor in Die Königin der Verdammten ist dagegen ausschließlich unfreiwilliger Natur. In ihrer letzten Rolle agiert die bedauernswerte Aaliyah, die kurz nach den Dreharbeiten bei einem tragischen Flugzeugabsturz ums Leben kam. Die talentierte junge Schauspielerin/Sängerin hätte definitiv ein würdigeres filmisches Testament verdient.
An der überaus guten DVD-Präsentation hat man angesichts der mangelnden Qualität des Films leider nur bedingt seine Freude. Über die audiovisuelle Umsetzung kann man jedenfalls nicht meckern. Der Bildtransfer ist von einer glasklaren Genauigkeit und verfügt über satte Kontraste und saubere Konturen. Die aggressive 5.1 Tonspur setzt den brachialen Nu Metal Sound (Songs von Korn-Sänger Jonathan Davis) wirkungsvoll ein und glänzt zudem mit zahlreichen direktionalen Effekten. Die Ausstattung ist ebenfalls nicht ohne: Extras in Hülle und Fülle. Ob man nach dem Film allerdings noch Lust auf diverse zusätzliche Szenen und Dokumentationen hat, sei an dieser Stelle mal dahingestellt…
Marcs Filmwertung
Deprimierend schlechte Anne Rice-Verfilmung. Pure Zeitverschwendung.
- Hagen - 9. April 2025
- Bagman - 8. April 2025
- Riefenstahl - 7. April 2025
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Leserwertung
Cast & Crew
Schauspieler: Aaliyah, Lena Olin, Stuart Townsend, Vincent Perez
Musik: Jonathan H. Davis, Richard Gibbs
Produzent(en): Jorge Saralegui