Nowitzki – Der perfekte Wurf
D 2014
FSK: ab 0 Jahren
Länge: ca. 105 Min.
Studio: Broadview Pictures
Vertrieb: NFP
Filmzine-Review vom 12.05.2015
„Ich kann relativ gut ’nen Ball in so’n Körbchen reinschmeißen.“ Eine grandiose Untertreibung, aber so isser halt, der Dirk: bodenständig, sympathisch und bescheiden. Dabei steht der 2,13 m große Nowitzki längst auf einer Stufe mit den Giganten der deutschen Sportgeschichte, sprich Beckenbauer, Schumacher, Becker.
Hier nur ein kurzer Blick auf die Verdienste des „German Wunderkind“: NBA Champion 2011, momentan mit über 28.000 erzielten Punkten der siebtbeste Scorer der NBA-Geschichte (nächste Saison wird er Shaquille O’Neal überholen) und der einzige NBA-Spieler, der in seiner Karriere gleichzeitig mehr als 28.000 Punkte, 10.000 Rebounds, 3.000 Assists, 1.000 Blocks, 1.000 Steals und 1.500 erfolgreiche Dreier erzielt hat.
Die sagenhafte Bilderbuch-Karriere des besten deutschen Basketballspielers aller Zeiten zeichnet Regisseur Sebastian Denhardt in dem passend betitelten Portrait Nowitzki: Der perfekte Wurf nach. Kein einfaches Unterfangen, denn die Doku muss Kindheit, Jugend und viele aufregende Jahre in der NBA verdichtet in nur 105 Minuten unterbringen, möglichst ohne dabei in pure Schönfärberei abzugleiten.
Dank exklusivem Zugang zu Nowitzki und seiner Familie, NBA-Trainern (Don Nelson, Rick Carlisle), Mavericks-Besitzer Mark Cuban, ehemaligen Mitspielern und Freunden (Michael Finely, Steve Nash) und jahrelangen Konkurrenten (Kobe Bryant) entwickelt sich eine fesselnde Dokumentation. Sportliche Niederlagen, wie etwa die überraschende Play-off-Erstrunden-Pleite der Dallas Mavericks gegen Golden State (2006) nach einer überragenden Saison (und Nowitzkis Wahl zum MVP, also besten Spieler der regulären Saison) oder aber die verlorenen Finals gegen Miami nach einer sicher geglaubten Führung, werden ebensowenig ausgespart wie persönliche Tiefschläge, beispielsweise Dirks Reinfall mit einer Heiratsschwindlerin. Mehr Spaß – und bei Fans garantiert Gänsehaut – bereiten da natürlich die vielen Triumphe, allen voran der NBA-Titel 2011, wiederum gegen die Miami Heat, mit einem „We are the Champions“-grölenden Nowitzki auf der Siegesparade in Dallas und anschließender Stippvisite bei Barack Obama.
Einen nicht unwesentlichen Anteil an der Superstar-Karriere hat Nowitzki-Entdecker und Förderer Holger Geschwindner (ein Name, den nach wie vor die wenigsten US-Kommentatoren aussprechen können), der im Film verdientermaßen ebenfalls einen größeren Part spielt. Der ehemalige Basketball-Nationalspieler, der Nowitzki 1994 als Teenager unter seine Fittiche genommen hat, ist berüchtigt für seine ausgefuchsten Trainingsmethoden und wird in den USA ab und zu belächelt, doch für den Würzburger ist der Mentor bis heute die vielleicht wichtigste Bezugsperson.
Das Bonusmaterial der Blu-ray glänzt mit reizvollen Beiträgen, insbesondere die 9 entfernten Szenen sind allesamt einen Blick wert. Dazu kommen kurze Interviews mit Nowitzki und dem Regisseur, Bilder von der Weltpremiere in Köln sowie eine von Frank Buschmann moderierte Pressekonferenz.
Marcs Filmwertung
Nicht nur für Basketball-Fans und Nowitzki-Jünger ein Leckerbissen.
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Leserwertung
Trailer
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