Meat Loaf – Live with the Melbourne Symphony Orchestra (2 DVDs)
USA | Australien 2004
FSK: ohne Altersbegrenzung
Länge: ca. 158 Min.
Vertrieb: Warner Music Vision
Filmzine-Review vom 27.11.2004
Marvey Lee Aday alias Meat Loaf fühlt sich in der visuellen Darstellung äußerst wohl, was er schon in zahlreichen Filmen an der Seite solcher Größen wie Samuel L. Jackson (State 51) oder Brad Pitt (Fight Club) unter Beweis gestellt hat. Dass der Mann, der mit seinen Alben Millionenerfolge feierte (besonders mit dem Klassiker Bat out of Hell), schon vor seiner solistischen Musikkarriere als Musical-Darsteller aktiv war und seine langjährige Historie einen Auftritt bei der Rocky Horror Picture Show beinhaltet, werden zwar viele, aber nicht alle wissen. Und so hat der Fleischklops nun das zusammengefügt, was zusammengehört: das vorliegende ungewöhnliche Konzert-Dokument Live with the Melbourne Symphony Orchestra beweist einmal mehr, dass Rockmusik und Schauspielerei gar nicht so sehr differieren müssen.
Schon in grauer Vorzeit haben Deep Purple es vorgemacht: Rockmusik und Klassik können zusammen bestehen – und die Hardrocker stellen in diesem Sektor noch immer das Maß aller Dinge dar. Über 30 Jahre und zahlreiche (meist vergebliche) Versuche der Nachahmung einiger Bands später zeigt Meat Loaf nun auf meisterliche Weise, dass klassische und elektrisch verstärkte Instrumente perfekt harmonieren können und daneben sogar noch Platz für schauspielerische Performances besteht.
Im Gegensatz zu manch anderer in großen Hallen aufgenommener Musik-DVD hat der vorliegende Silberling meist den Charakter eines Rock-Musicals. Neben Meat Loafs schauspielerischen Einlagen, bei denen er Unterstützung von den beiden atemberaubenden Background-Sängerinnen Patti Russo und CC erhält, kommt unter anderem auch der Australian Boys Choir zu Wort, Tänzerinnen zeigen ihr Können und verstärken den Musical-Charakter, die Light-Show ist vom allerfeinsten, und auch das pyromanische Element in Form von Funkenregen wird nicht vernachlässigt.
Aber nicht nur der visuelle Aspekt macht Live with the Melbourne Symphony Orchestra zu einem Referenzprodukt, auch der Sound ist wahrlich vom edelsten. Wo bei anderen DVDs dieser Art die Surroundlautsprecher meist die Reaktionen des Publikums einfangen und ansonsten alles etwas verwaschen wirkt, hat man es hier geschafft, eine Dynamik zu generieren, die eine Gänsehaut nach der anderen erzeugt; jedes Instrument ist genau ortbar und ermöglicht dem Hörer das Gefühl des „mittendrin statt nur dabei“.
Informationshungrige können einen absolut hörenswerten Audio-Kommentar von Meat Loaf zuschalten und sich über die Hintergründe des Konzerts informieren. Darüber hinaus gibt es auf der Bonusdisc unter anderem noch eine interessante Featurette, ein lustiges Frage- und Antwortspielchen, ein Pre-Show Ritual sowie eine interessante Fotogalerie.
Michas Filmwertung
Neben der Live-DVD Rush in Rio derzeit die absolute Referenzklasse im Rockbereich.
- Meat Loaf – Live with the Melbourne Symphony Orchestra (2 DVDs) - 27. November 2004
- Monsters Of Metal – The Ultimate Metal Compilation Vol. 2 (2 DVDs) - 19. April 2004
- Rush – Rush in Rio (2 DVDs) - 6. April 2004
- Destruction – Live Discharge - 27. März 2004