Bruiser (Verleihversion)

© Sunfilm Entertainment

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Bruiser (Verleihversion)

USA 2000

FSK: ab 18 Jahren

Länge: ca. 95 Min.

Studio: Canal Plus+

Vertrieb: Sunfilm Entertainment

Filmzine-Review vom 16.08.2002

Henry Creedlow (Jason Flemyng) hat es nicht leicht: von seiner Frau wird er betrogen, sein bester Freund bestiehlt ihn und sein Chef (Peter Stormare) macht ihn Tag für Tag vor versammelter Mannschaft lächerlich. Eines Morgens wacht Henry mit einer weißen, identitätslosen Maske auf und beginnt, seine Rachephantasien auszuleben…

Mit seiner Zombie-Trilogie (Night of the Living Dead/Dawn Of the Dead/Day of the Dead) hat Regisseur George A. Romero unbestreitbar (Horror)-Filmgeschichte geschrieben. Nach einer längeren Schaffenspause meldet sich der bei den Zensoren nicht gerade beliebte Romero nun mit dem Thriller Bruiser zurück. Die Thematik erinnert ein wenig an American Psycho: Ähnlich wie Patrick Batemann ist der Protagonist von seiner Außenwelt dermaßen angewidert, dass er einen blutigen Rachefeldzug als einzigen Ausweg für sein Dilemma sieht. Eigentlich eine gute Ausgangslage für einen beklemmenden Psychothriller, aber schon bald gerät Bruiser in allzu konventionelle Bahnen. Der gesichtslose Henry rächt sich in vorhersehbarer „Ein Mann sieht rot“-Manier an seinen Peinigern und steht im enttäuschenden, spannungsarmen Finale seinem Boss gegenüber. Interessanter sind da schon die düsteren Tagträume, in denen Henry auf dem Bahnhof schon mal eine drängelnde Frau vor den einfahrenden Zug schubst. Darstellerisch gibt es keine großen Überraschungen, Jason Flemyng ist in der Hauptrolle allenfalls solide, nur Peter Stormare (Fargo) ist hinreißend ekelerregend als großkotziges Chef-Arschloch. Auf die Gewaltexzesse früher Romero-Werke verzichtet Bruiser weitestgehend, das soll aber nicht heißen, dass es hin und wieder nicht etwas deftig zur Sache geht – die FSK sah es ähnlich und verteilte eine 18er Freigabe. Was bleibt, ist die Erkenntnis, dass sich Romero wohl bis ans Ende der Zeit an seinen berühmten Zombie-Filmen messen lassen muss und vorerst noch keinen ebenbürtigen Nachfolger vorzeigen kann.

Im Dschungel der oft zweitklassigen Videopremieren ist die DVD-Veröffentlichung von Bruiser schon in der oberen Mittelklasse anzusiedeln. Technisch kann man der Scheibe kaum Vorwürfe machen. Es werden nicht weniger als 5 unterschiedliche Tonspuren angeboten, von denen die DTS-Abmischung mit einer sehr guten Dialogwiedergabe gefällt. Das Bild braucht sich nicht hinter Blockbuster-Titel zu verstecken und ist nahezu fehlerfrei. Hübsch anzusehen ist auch die gelungene Pappschuber-Verpackung mit dem interessanten Cover-Motiv. In Sachen Extras ist sicherlich der Audiokommentar das Highlight. Gut gelaunt unterhält sich Romero mit seinem Produzenten und verrät einige Details zum Film. Nicht ohne ist das Misfits-Musikvideo, in dem Romero doch noch „seine“ Zombies wüten lässt. Für die Verkaufsversion von Bruiser im Oktober ist übrigens auch die Produktion einer geschnittenen FSK-16 geplant.

 

Marcs Filmwertung

Der Meister der Zombie-Filme ist endlich wieder da, wenn auch nur mit durchschnittlichem Ergebnis.

Marc

Marc

Cineast bis in die Haarspitzen. Anything goes außer Schweiger & Schweighöfer und Bollywood. Regie-Lieblinge: Fincher, Mann, Scorsese, Coppola, Lynch, die Coens, Tarantino, Cameron, De Palma, P.T. & Wes Anderson, Spielberg.
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Leserwertung

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Diese DVD/Blu-ray wurde uns vom Vertrieb Sunfilm Entertainment kostenlos zu Rezensionszwecken zur Verfügung gestellt. Unsere Bewertung ist davon jedoch nicht beeinflusst und gibt die unabhängige, persönliche Meinung des jeweiligen Rezensenten wieder.
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