Drei Farben: Weiß

© Concorde Home Entertainment

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Drei Farben: Weiß

Trois Couleurs: Blanc

Frankreich 1994

FSK: ab 12 Jahren

Länge: ca. 88 Min.

Studio: France 3 Cinema | MK2 Productions

Vertrieb: Concorde Home Entertainment

Filmzine-Review vom 09.09.2003

Die Französin Dominique (Julie Delpy) lässt sich von ihrem polnischen Ehemann Karol (Zbigniew Zamachowski) scheiden. Dieser verliert damit nicht nur seine große Liebe, sondern ohne Trauschein auch seine Aufenthaltsgenehmigung in Frankreich und letztendlich sein gesamtes Hab und Gut. Gedemütigt und verletzt kehrt er nach Polen zurück, wo er den Entschluss fasst, sich an seiner Ex-Frau zu rächen…

Drei Farben: Weiß ist der zweite Teil der Trilogie von Krzysztof Kieslowski und gilt als die Komödie bzw. Tragikkomödie der Serie. Man sollte aber vielleicht erwähnen, dass es sich um einen recht düsteren und äußerst subtilen Humor handelt, den man unter Umständen auch leicht verpasst… Die Farbe Weiß, die im Film in erster Linie durch die verschneite polnische Landschaft visualisiert wird, symbolisiert den Wert der „Gleichheit“. Die Annhäherung an dieses Thema erfolgt auf mehreren Ebenen: es geht um die (Un-)Gleichheit vor Gericht, die (Un-)Gleichheit von Arm und Reich und nicht zuletzt um ein sehr ungleiches Paar. Wieder einmal wählte Kieslowski herausragende Schauspieler aus, die für ihre Rollen wie geschaffen scheinen. Zamachowski spielt den verzweifelt-trotteligen Karol auf eine augenzwinkernd liebevolle Art und Julie Delpy haucht ihrer eher kühlen Figur doch noch menschliche Wärme ein.

Die Detailversessenheit des polnischen Regisseurs wird einmal mehr in seiner „Filmlektion“ (dem wohl interessantesten Part des DVD-Bonusmaterials) deutlich, aber auch Julie Delpy gibt in ihrem Interview aufschlussreiche Einblicke in die Arbeit mit dem Perfektionisten, der ihr beispielsweise in einer Liebesszene alle 10 Sekunden die Stöhn-Einsätze anzeigte… Die Extras belaufen sich auf eine Gesamtlänge von etwa 62 Minuten und hinterlassen zusammen mit der sauberen Bildqualität einen durchaus guten Eindruck. Die deutsche Tonspur liegt im 5.1-Sound vor, wobei die hinteren Boxen wegen Dialoglastigkeit gänzlich inaktiv bleiben. Bei der Originalspur muss man mit Stereo vorlieb nehmen – und wer polnisch spricht, ist klar im Vorteil, denn die Handlung findet in erster Linie in Polen statt und dort wird keinesfalls französisch gesprochen.

 

Ninas Filmwertung

Subtile Tragikkomödie des polnischen Regiekünstlers Kieslowski.

Nina

Nina

Synchronisationsverweigerin. Steht auf Klassiker und hat eine Schwäche für Hitchcock, James Stewart und Cary Grant. Bevorzugt Independent-Kino und visuell aus dem Rahmen fallende Filme à la Tim Burton oder Wes Anderson.

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Cast & Crew

Diese DVD/Blu-ray wurde uns vom Vertrieb Concorde Home Entertainment kostenlos zu Rezensionszwecken zur Verfügung gestellt. Unsere Bewertung ist davon jedoch nicht beeinflusst und gibt die unabhängige, persönliche Meinung des jeweiligen Rezensenten wieder.
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