Ein Freund von mir

© Warner Vision | X-Verleih

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Ein Freund von mir

D 2006

FSK: ohne Altersbegrenzung

Länge: ca. 80 Min.

Studio: X-Filme Creative Pool | Telepool

Vertrieb: Warner Vision | X-Verleih

Filmzine-Review vom 29.04.2007

Der passive Versicherungsangestellte Karl (Daniel Brühl) soll im Auftrag seines Arbeitgebers „undercover“ in einer Mietwagenfirma anheuern, um das Versicherungsrisiko besser einschätzen zu können. Bei dem Autoverleiher am Flughafen fühlt er sich im rauhen Betriebsklima überraschend wohl. Dort lernt er Lebenskünstler Hans (Jürgen Vogel) kennen und findet an dessen unkomplizierter Art, allerdings auch an dessen Freundin Stelle (Sabine Timoteo) Gefallen…

Männerfreundschaften scheinen das Leitmotiv von Nachwuchstalent Sebastian Schipper zu sein. Nach seinem Erstling Absolute Giganten (1999) musste man sich lange gedulden – erst 7 Jahre später drehte er Ein Freund von mir. Und wieder gelingt ihm ein mal melancholischer, mal lustiger – mal optimistischer, mal pessimistischer Film über zwei Charaktere, die unterschiedlicher fast nicht sein könnten. Hans ist laut, spontan, unternehmungslustig, begeisterungsfähig und findet grundsätzlich schon mal alles „top“, Karl hingegen ist zurückhaltend, introvertiert, hat keine Freunde, kein Privatleben, eine karg ausgestattete Wohnung und vermag nicht über den Tellerrand seiner Zahlenwelt zu schauen. Einzige Gemeinsamkeit: Ihre Namen klingen wie die Protagonisten eines Heinrich Böll-Romans. In ihrer Gegensätzlichkeit liegt aber offensichtlich für beide eine gewisse Faszination. Als es dann auch noch zwischen Stelle und Karl funkt, droht das empfindliche Gleichgewicht völlig aus den Fugen zu geraten. Mit lässigen Dialogen, berührenden Momenten, charmantem Humor und wohl einer der schönsten Finalszenen überhaupt liefert Schipper einen würdigen Nachfolgefilm ab.

Das einstündige Making of ist genauso sehenswert wie die übrigen kleineren Features. Auch ein Video von Gravenhurst, die einen wundervoll subtilen Soundtrack beisteuern, ist mit an Bord.

 

Ninas Filmwertung

Zurückhaltende Komödie mit gutem Gespür für die leisen Zwischentöne.

Nina

Nina

Synchronisationsverweigerin. Steht auf Klassiker und hat eine Schwäche für Hitchcock, James Stewart und Cary Grant. Bevorzugt Independent-Kino und visuell aus dem Rahmen fallende Filme à la Tim Burton oder Wes Anderson.

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