Kasabian – Live at the O2
GB 2011
FSK: ohne Altersbegrenzung
Länge: ca. 137 Min.
Vertrieb: Eagle Rock Entertainment
Filmzine-Review vom 02.07.2012
Beim Versuch die Briten von Kasabian in eine musikalische Schublade stecken zu wollen, entpuppen sich diese als der sprichwörtliche Sack Flöhe. Zum Elektro-Britrock mit mal chilligen, mal mächtigen Klangteppichen des ersten self-titled Albums gesellt sich mit fortschreitender Schaffensdauer hier etwas Folk, da etwas Synthie, mal ein bisschen psychedelic Geschrammel und noch ein Schuss Gallagher. Was in England und Irland zu ausverkauften Arenen führt, spielt sich hier eher in überschaubareren, aber ebenso gut besuchten Hallen ab. Kasabian Live at the O2 zeigt ein Londoner Konzert vom Dezember 2011, bei dem die vier Jungs unter Beweis stellen, dass sie die Auszeichnung als beste Liveband (NME Awards) nicht zu Unrecht einstreichen konnten. Aus den vier Alben, von denen es die drei neuesten alle auf Platz 1 der britischen Charts schafften, entsteht ein beeindruckend abwechslungsreiches Programm vom Ohrwurm „L.S.F.“ über die wunderschöne neue Ballade „Goodbye Kiss“ bis zum 2009er Erfolgshit „Fire“. Und natürlich darf auch der Durchbruchs-Hit „Club Foot“ nicht fehlen – einmal voll aufdrehen bitte!
Fans werden es längst recherchiert haben – aber alle anderen, die sich schon immer oder auch jetzt erst fragen, was zum Kuckuck es mit diesem Bandnamen auf sich hat: eine gewisse Linda Kasabian fuhr den Fluchtwagen des Massenmörders Charles Manson, außerdem heißt „kasabian“ auf armenisch „Schlachter“. Noch Fragen?
Ebenfalls mit an Bord: eine halbstündige Doku, die die Band auf ihrer Tour begleitet und interessante Erkenntnisse zu Tage fördert wie etwa die Aussage des Gitarristen Jay Mehler „The best rock and rollers look like ugly women“. Dem ist nichts mehr hinzuzufügen.
Ninas Filmwertung
- Islands - 26. September 2025
- Die Reifeprüfung - 16. September 2025
- On Swift Horses - 10. September 2025
- Die unglaubliche Reise in einem verrückten Flugzeug - 10. August 2025