
© Majestic
Riefenstahl
Deutschland 2024
FSK: ab 12 Jahren
Länge: ca. 115 Min.
Vertrieb: Majestic Home Entertainment
VÖ-Datum: 03.03.2025
Filmzine-Review vom 07.04.2025
Für die preisgekrönte Dokumentation Riefenstahl erhielten Regisseur Andres Veiel und Produzentin Sandra Maischberger Zugang zum privaten, aus 700 Kisten bestehenden persönlichen Nachlass der gleichermaßen legendären wie umstrittenen Filmemacherin, darunter auch persönliche Postkarten von Hitler an seine Lieblingsregisseurin. Riefenstahls Filme, allen voran Triumph des Willens über den Reichsparteitag der Nationalsozialisten in Nürnberg 1934 sowie ihr zweiteiliger Film über die Olympischen Spiele in Berlin 1936 (Fest der Völker und Fest der Schönheit) trugen bekanntermaßen entscheidend dazu bei, den Nationalsozialismus populär zu machen und inszenierten Hitler und seine Komplizen als Heilsbringer. Angesichts der hypnotischen Wirkung dieser Propagandafilme, die in Sachen Schnitt, ikonischer Bildkomposition und technischer Umsetzung neue Standards setzten, stellt die Doku einmal mehr die Frage nach einer Mitschuld Riefenstahls. Doch diese beharrte bis zuletzt darauf, ihre Werke seien „reines Kunstwerk“, und streitet erbittert eine Wecheselwirkung zwischen Kunst und Politik ab, denn schließlich enthielten ihre Filme keine antisemitischen Thesen. Die Lebenslüge hält die 2003 verstorbene Künstlerin in diversen Interviews aufrecht, u.a. als Gast in der WDR-Talkshow „Je später der Abend“ aus dem Jahr 1976, in der Riefenstahl mit der Gewerkschafterin Elfriede Kretschmer, die der gleichen Generation angehört, ein Streitgespräch führt und eine nationalsozialistische Wirkung ihrer Bilder vehement verneint. Auch in einem Interview mit dem US-Sender CBC („Leni Riefenstahl in her own words“) zeigt sie sich ähnlich uneinsichtig und kann rückblickend keine großen Fehler in ihrem Lebenslauf entdecken. Das Anschauungsmaterial entlarvt die einstudierten Erklärungsmuster von Frau Riefenstahl jedoch sehr eindeutig. Dafür muss man dem sehenswerten Dokumentarfilm ein großes Lob aussprechen.
DVD Extras:
- Interview mit Sandra Maischberger (14 min)
- Interview mit Andreas Veiel (15 min)
- Premiere (3 min)
- Premierengespräch (19 min)
- Kinotrailer
- Hörfilmfassung für Sehbeeinträchtigte
- Wendecover
Marcs Filmwertung
Sehenswerte, entlarvende Doku über die gleichermaßen legendäre wie umstrittene Propaganda-Filmemacherin, die bis zu ihrem Tod jede Mitschuld von sich wies.
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Leserwertung
Trailer
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