Cowspiracy
Cowspiracy: The Sustainability Secret
USA 2014
FSK: ab 6 Jahren
Länge: ca. 86 Min.
Vertrieb: Polyband
Filmzine-Review vom 19.03.2016
Wer oder was ist der größte Produzent von Treibhausgasen weltweit? Was ist der Hauptgrund für die Rodung des südamerikanischen Regenwaldes? Wofür wird mit Abstand am meisten Wasser verbraucht? Was ist der Hauptverschmutzer der Ozeane?
Frappierenderweise lautet die Antwort auf all diese Fragen: kommerzielle Viehzucht und Agrarwirtschaft. Da können wir noch so viel Fahrrad und Hybridauto fahren und beim Zähneputzen den Wasserhahn ausmachen (eh klar), aber solange die Menschheit so rekordmäßig viel Fleisch in sich hineinschaufelt wie nie zuvor, wird es mit unserem Planeten weiter bergab gehen. Die Folgen reichen vom Artensterben über den Klimawandel, der wiederum Völkerwanderungen auslösen wird, bis hin zu den damit einhergehenden Dürre- und Hungerkriegen.
Und warum sind wir jetzt überrascht? Der frisch gebackene Umweltaktivist Kip Andersen war ebenso verwundert, als er eine Studie der Vereinten Nationen zu dem Thema las. Seine Website-Recherche bei einschlägigen Umweltorganisationen ergab: nichts. Nirgendwo auch nur der kleinste Hinweis auf die fatalen Umweltauswirkungen von Viehzucht und Fleischkonsum. Greenpeace verweigerte mehrfach Interviews, eine Vertreterin der Fleischindustrie mochte die Frage nach Geldspenden an Greenpeace und andere Organisationen nicht beantworten. Womit auch der Titel Cowspiracy (Die Kuh-Verschwörung) erklärt wäre.
Kip ist mit Herzblut bei der Sache, seine Doku ist hausgemacht, mit der Handkamera gefilmt, Statistiken werden mit einfachen Grafiken veranschaulicht. Er will nicht aufdringlich missionieren, verzichtet auf krasse Bilder aus Kuh- und Hühnerställen und klammert das Thema Haltungsbedingungen in der Massenzucht, zu dem man gesondert 37 andere Filme drehen könnte, ganz aus. Stattdessen liefert er verblüffende Zahlen und erschreckende Statistiken: für einen lumpigen Burger werden beispielsweise 2600 Liter Wasser verplempert, für einen Liter Milch sind es immerhin auch schon 700 Liter Wasser. Man muss allerdings ganz schön die Ohren anlegen, denn die Fakten prasseln mitunter in einem Irrsinnstempo auf einen ein, so dass ein bisschen die Zeit fehlt, die Informationen wirklich sacken zu lassen und zu verinnerlichen.
Verinnerlichen sollten wir alle aber vor allem eines: jeder Tag ohne Fleisch ist ein guter Tag.
Ninas Filmwertung
Wichtige, erkenntnisreiche Dokumentation über die weitreichenden Konsequenzen unserer Ernährungsweise.
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Leserwertung
Trailer
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