Ring – Das Original

© Anolis Entertainment | e-m-s

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Ring – Das Original

Ringu

Japan 1998

FSK: ab 16 Jahren

Länge: ca. 95 Min.

Studio: Omega Project

Vertrieb: Anolis Entertainment | e-m-s

Filmzine-Review vom 20.03.2003

Ein mysteriöses Video bringt den Tod – jeder der es sieht, wird 7 Tage später sterben. Die Journalistin Asakawa will nach dem Tod ihrer Nichte dem Geheimnis auf die Spur kommen und hat, nachdem auch sie das Video gesehen hat, genau eine Woche Zeit für ihre Recherche. Ein Wettlauf gegen die Zeit beginnt…

Nach der Romanvorlage von Koji Suzuki, dem japanischen Stephen King, hat Regisseur Hideo Nakata mit Ring das erfolgreichste Werk um den Mythos des Rings geschaffen – diverse TV-Filme, Fernsehserien und ein japanisches Remake waren nicht gerade von Erfolg gekrönt. Ringu (so der Originaltitel) allerdings war 1998 einer der ganz großen Kassenschlager in Japan. Wer aber das amerikanische Remake mit Naomi Watts (Mulholland Drive), das zurzeit bei uns in den Kinos läuft, bereits gesehen hat, wird vermutlich vom Original enttäuscht sein. Die Charaktere sind nur oberflächlich gezeichnet, Geschehnisse werden oft nur vage angedeutet, was zum einen zwar viel Spielraum für eigene Interpretationen lässt, häufig aber nicht gerade zum besseren Verständnis beiträgt. Dass der Film (zumindest auf den westlichen Betrachter) eigenartig steril und nüchtern wirkt, mag kulturell bedingt sein… Es erscheint außerdem ungewöhnlich, dass ein Film mit dunkler Story fast ausschließlich tagsüber spielt und zudem vollkommen auf musikalische Untermalung verzichtet. Dadurch fehlt dem Film leider jegliche düstere Atmosphäre, so dass einfach keine richtige Spannung aufkommen mag – und das trotz der wirklich unheimlichen Geschichte, die im Original wesentlich unkomplizierter und weniger verworren erzählt ist als im US-Remake. Selbst das Ende, das zweifellos zu den wohl gruseligsten Szenen der Filmgeschichte zählt und an dieser Stelle natürlich nicht verraten wird, wird durch den strahlenden Sonnenschein im Hintergrund leider vollkommen versaut. Wirklich gruselig hingegen ist die deutsche Synchronisation, bei der zumindest für die Nebenrollen anscheinend ausschließlich Legastheniker eingesetzt wurden. Wer ganz tapfer ist, kann sich ja die Originalfassung mit deutschen Untertiteln ansehen, vielleicht entsteht so ein authentischerer Gesamteindruck.

Die DVD enthält außer einer Handvoll Trailern noch eine Bildergalerie und die Kurzgeschichte „The Woman“ (allerdings nur einen Auszug) als Audio-Track. Wer im mit nervigem Nippon-Techno hinterlegten Extras-Menü die Pfeil hoch-Taste drückt, bekommt als Hidden Feature „das Video“ zu sehen – mit einem netten Schockeffekt am Schluss. Das Bild ist leider sehr blass und vor allem in dunklen Szenen von starken Rauschmustern durchzogen.

 

Ninas Filmwertung

Mit vielen Vorschusslorbeeren bedacht, aber letztendlich nur für echte Fans. Hollywood-verwöhnten Zuschauern ist ausnahmsweise das Remake zu empfehlen.

Nina

Nina

Synchronisationsverweigerin. Steht auf Klassiker und hat eine Schwäche für Hitchcock, James Stewart und Cary Grant. Bevorzugt Independent-Kino und visuell aus dem Rahmen fallende Filme à la Tim Burton oder Wes Anderson.

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