Sin City

© Buena Vista Home Entertainment

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Sin City

USA 2005

FSK: ab 18 Jahren

Länge: ca. 119 Min.

Studio: Dimension Films

Vertrieb: Buena Vista Home Entertainment

Filmzine-Review vom 01.02.2006

In der düsteren Metropole Sin City sind Gewalt, Korruption und Sex an der Tagesordnung. Zu den
Bewohnern gehören u.a. der berüchtigte Ex-Knacki Marv (Mickey Rourke), der den Mord an einer
Prostituierten rächen will, der aufrechte Cop Hartigan (Bruce Willis), der eine Tänzerin (Jessica Alba) vor einem Triebtäter beschützt, und Privatdetektiv Dwight (Clive Owen), der wiederum einen Mob-Krieg im Rotlichtviertel verhindern will…

Frank Millers Meisterwerk Sin City gilt als die wahrscheinlich einflussreichste Comic-Serie

der 90er Jahre. Fernab der Welt der Superhelden kreierte Miller eine brutale Nachtwelt, die ihren

Ursprung in Hollywoods Film Noir-Serie der Vierziger hat, einschließlich der strikten

Schwarz-Weiß-Optik (die nur hier und da von einigen Farbtupfern durchbrochen wird) und der

messerscharfen Dialoge. Regisseur Robert Rodriguez gelang mit seiner aufsehenerregenden Verfilmung

das seltene Kunststück, die Vorlage 100% bildgetreu auf die große Leinwand zu übersetzen. Der stark

stilisierte Retro-Look des Comics, der komplett am Computer erstellt wurde, lässt sämtliche Akteure

vor Blue Screens und Green Screens agieren. Das Resultat fasziniert: Die drei kunstvoll ineinander

verwobenen Stories erinnern in Sachen Struktur und Aufbau nicht von ungefähr an Tarantinos Pulp

Fiction, der sogar für eine Sequenz höchstpersönlich auf dem Regiestuhl Platz nehmen durfte. Und

wie schon bei From Dusk Till Dawn geht es bei dem Gespann Rodriguez/Tarantino nicht gerade

zimperlich zur Sache: Die Gewaltorgien sind hemmungslos und zahlreich und dürften den einen oder

anderen Zuschauer verschrecken. Hollywoods großen Namen war’s egal: Stars wie Bruce Willis und

Clive Owen standen Schlange und selbst Elijah Wood war sich für die Rolle des stummen Kannibalen

nicht zu schade. Den Vogel schießt aber Quadratschädel Mickey Rourke ab, der als klassischer

„Tough Guy“ wie kein anderer dem Sündenpfuhl Sin City kantige Konturen verleiht.

Während sich hierzulande die Fans über den DVD-Release freuen, ist in den USA mittlerweile der

wesentlich besser ausgestattete Director’s Cut als Dreier-Box erschienen. Die deutsche Version bietet

lediglich ein mickriges Behind the Scenes ohne allzu großen Infowert. Überragend sind dafür Bild und

Ton, die mühelos Referenzklasse erreichen.

 

Marcs Filmwertung

Gleichermaßen virtuose wie spektakuläre Umsetzung des Kult-Comics von Frank Miller. Abzüge gibt’s hingegen für die magere DVD-Ausstattung.

Marc

Marc

Cineast bis in die Haarspitzen. Anything goes außer Schweiger & Schweighöfer und Bollywood. Regie-Lieblinge: Fincher, Mann, Scorsese, Coppola, Lynch, die Coens, Tarantino, Cameron, De Palma, P.T. & Wes Anderson, Spielberg.
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