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The Hills Have Eyes

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The Hills Have Eyes (4K UHD)

USA 1977

FSK: ab 18 Jahren

Länge: ca. 90 Min.

Vertrieb: Turbine Medien

Filmzine-Review vom 20.10.2021

Die Carter-Familie mit Oberhaupt Big Bob (Russ Grieve) ist mit ihrem Wohnmobil auf dem Weg nach Los Angeles. Einen Umweg durch die trostlose Yucca-Wüste nimmt man wohlwollend in Kauf, schließlich wollen die Carters eine Silbermine begutachten, die kürzlich geerbt wurde. Eine Autopanne macht ihnen aber einen Strich durch die Rechnung. Mitten im Nirgendwo wird ihr Wohnmobil urplötzlich Opfer einer brutalen Attacke. Was die Familie nicht weiß: Sie befinden sich im Gebiet eines degenierten Klans primitiver und skrupelloser Plünderer…

Zu den großen Pionieren des modernen amerikanischen Schreckenskinos gehört neben George A. Romero und John Carpenter sicherlich auch Wes Craven. Dem 2015 verstorbenen Filmemacher gelang das seltene Kunststück, in drei aufeinanderfolgenden Jahrzehnten stilbildende Werke innerhalbs des Horror-Genres abzuliefern. Das waren The Hills Have Eyes (dt. Titel Hügel der blutigen Augen) in den 1970ern, Nightmare on Elm Street in den 80ern und dann natürlich eine Dekade später Scream. Als unerbittliche Chronik der Gewalt gegen die bürgerliche Familie gilt The Hills Have Eyes längst als Kultklassiker, der ähnlich wie Tobe Hoopers Texas Chainsaw Massacre (1974) inbesondere aufgrund seiner authentischen Low-Budget-Ästhetik nach wie vor verehrt wird. Handwerklich vermischt Craven geschickt verschiedene Genres (z.B. auch Western) und sorgt durch den kreativen Einsatz von Handkameras, schnellem Schnitt und subjektiven Einstellungen aus der Sicht der mutierten Kannibalen für ein hohes Maß an Abwechslung. Abzüge gibt es für das konsequent unlogische Verhalten der verschiedenen Mitglieder der Carter-Familie, die sich oft allzu entschlossen in Gefahr begeben und damit ein uraltes Horrorfilm-Klischee bedienen. Für das mindestens ebenbürtige und brutalere Remake von 2006 suchte Craven höchstpersönlich den Regisseur aus und entschied sich für den Franzosen Alexandre Aja.

Nach dem limitierten UHD-Mediabook erscheint The Hills Have Eyes nun auch auf 4K-UHD mit HDR plus Blu-ray in der Softbox. Top-Qualität und Schärfe aktueller Produktionen kann der 4K-Transfer angesichts des mauen Ausgangsmaterials erwartungsgemäß nicht liefern. Die Detailgenauigkeit ist in Nahaufnahmen anständig, erreicht aber selten überdurchschnittliches Niveau. Den besten Eindruck hinterlassen die stark verbesserten Farben, die jetzt deutlich lebhafter wirken. Als Fun Feature enthält die Disc die alte deutsche Synchro, in der aus den durch Atomtests mutierten Kannibalen allen Ernstes Aliens werden, die auf der Erde gestrandet sind. Sehenswert ist zudem die knapp einstündige Retro-Doku „Ein Blick zurück“, u.a. mit Interviews mit Wes Craven, Peter Locke, Michael Berryman und Dee Wallace.

 

4K UHD & Blu-ray Extras:

    • Audiokommentar mit Autor/Regisseur Wes Craven und Produzent Peter Locke
    • Alternatives Ende (12 min, in Full-HD)
    • Schnittmaterial vom Dreh (19 min)
    • The Hills Have Eyes – Ein Blick zurück: Retrospektive Interview-Dokumentation mit den Stars und Machern des Films (54 Minuten)
    • Trash Tube – Michael Berryman Interview (14 min)
    • US-Trailer, dt. Trailer & 3 TV-Spots
    • The Hills Have Eyes 2 Trailer

 

Marcs Filmwertung

Stimmungsvoller Low-Budget-Kultfilm und ehemaliger Skandal-Schocker aus den 70ern von Horror-Großmeister Wes Craven.

Marc

Marc

Cineast bis in die Haarspitzen. Anything goes außer Schweiger & Schweighöfer und Bollywood. Regie-Lieblinge: Fincher, Mann, Scorsese, Coppola, Lynch, die Coens, Tarantino, Cameron, De Palma, P.T. & Wes Anderson, Spielberg.
Beste Serie aller Zeiten: The Wire

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