Underworld (Extended Cut – 2 DVDs)

© Concorde Home Entertainment

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Underworld (Extended Cut – 2 DVDs)

2003

FSK: ab 18 Jahren

Länge: ca. 128 Min.

Studio: Lakeshore Entertainment

Vertrieb: Concorde Home Entertainment

Filmzine-Review vom 08.10.2004

Seit Jahrhunderten liefern Vampire und Werwölfe sich einen erbitterten Kampf um die Vorherrschaft. Ausgerechnet in der entscheidenden Phase der Auseinandersetzung verliebt sich die Vampirkriegerin Selene (Kate Beckinsale) in einen Menschen, der von einem Werwolf-Biss infiziert worden ist…

Cooles Plakat, cooler Trailer, cooler Film? Nicht wirklich. Underworld ist allenfalls eine mäßig interessante in blau-schwarz gehaltene Stilübung in Sachen Atmosphäre und Ausstattung. Ausgiebig wird bei drei Genre-Vorbildern abgekupfert: die Gothic-Deko von The Crow, die Schusswaffen-Ästhetik der Matrix-Reihe und die comic-hafte Brutalität der beiden Blade-Filme. Der größte Schwachpunkt ist das gelinde gesagt hohle Drehbuch, dem es zu keiner Zeit gelingt, die verschiedenen Charaktere halbwegs verständlich zu etablieren. Gleich zu Beginn verpufft ein mörderischer Kugelhagel wirkunglos im Nichts, da man als Zuschauer nicht weiß, wer da eigentlich auf wen schießt und vor allem, warum. Das Konzept, dass übernatürliche Kreaturen wie Vampire und Werwölfe in fast jeder Szene mit einem gigantischen Waffen-Arsenal aufeinander losgehen, ist zudem auf Dauer einfach übermüdend. Underworld ist in erster Linie damit beschäftigt, Sets und Darsteller-Kostüme großartig aussehen zu lassen. Die eigentlichen Figuren bleiben aber allesamt blass, austauschbar und beliebig und nicht etwa mysteriös und charismatisch wie es sich für Untote und andere Wesen aus der „Unterwelt“ eigentlich gehört.

Besonders der gewaltige 5.1 Sound des Underworld-Siberlings wird so manch einen garantiert aus dem Tiefschlaf reißen. Mit anderen Worten: Dynamische Surroundeffekte und lautes Dauerfeuer auf allen Kanälen bis zum Abwinken. Wer den Hörsturz überlebt hat, kann sich bei den Extras (insgesamt knapp drei Srunden) ausführlich mit der Entstehungsgeschichte beschäftigen. Dabei erfährt man u.a., dass das Budget lächerliche 22 Millionen betragen hat und dass die Dreharbeiten (wie schon bei Blade 2) in Budapest und Prag stattgefunden haben. Im Gegensatz zur Kinofassung ist der 12 Minuten längere Extended Cut ungeschnitten und erst ab 18 freigegeben.

 

Marcs Filmwertung

Actionreiche Ballerei zwischen Vampiren und Werwölfen – kann die Erwartungen aber nicht erfüllen.

Marc

Marc

Cineast bis in die Haarspitzen. Anything goes außer Schweiger & Schweighöfer und Bollywood. Regie-Lieblinge: Fincher, Mann, Scorsese, Coppola, Lynch, die Coens, Tarantino, Cameron, De Palma, P.T. & Wes Anderson, Spielberg.
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