Wien – Es lebe der Zentralfriedhof

© Polyband

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Wien – Es lebe der Zentralfriedhof

Österreich 2005

FSK: ohne Altersbegrenzung

Länge: ca. 52 Min.

Studio: ORF

Vertrieb: Polyband

Filmzine-Review vom 12.11.2005

Mit seinen 240 Hektar Grundfläche ist der 130 Jahre alte Wiener Zentralfriedhof letzte Ruhestätte für 3 Millionen Tote, darunter so namhafte Prominente wie Beethoven, Schubert und Strauß. Die ORF-Naturfilmreihe „Universum“ hat sich mit Wien – Es lebe der Zentralfriedhof der lebendigen Seite des Areals gewidmet.

Im Wechsel der Jahreszeiten beobachtet der Film scheue Rehe, Dachse und Fasane, putzige Eichhörnchen, Hasen und Igel und neugierige Marder, die sich zwischen den Gräbern tummeln. So darf man unter anderem einen Blick in die unterirdische Kinderstube des Feldhamsters werfen, das Balzverhalten der Grünspechte bewundern und die Turmfalken auf ihren Beuteflügen begleiten. Wie viel Zeit und Geduld die Tierfilmer aufbringen mussten, bis ihnen derart eindrucksvolle und vor allem seltene Aufnahmen dieser scheuen Bewohner gelingen konnten (wie etwa das Hasenjunge, das einen angreifenden Waldkauz in die Flucht schlägt), kann man nur erahnen. Die Aufmerksamkeit der Doku gilt aber auch den Menschen: den Friedhofsgärtnern und Totengräbern wie auch den Angehörigen verschiedenster Glaubensrichtungen mit ihren Ritualen und Traditionen. Das unpassende Intro, bei dem ein paar kostümierte Hexen mit Kürbislaternen und eine Grusel-Erzählstimme für Schauerstimmung sorgen sollen, ignoriert man am besten.

Die wirklich erstklassige Bildqualität gefällt mit schönen natürlichen Farben und einer selbst bei Nachtaufnahmen gestochenen Schärfe. Wie viel Aufwand für ein paar Sekunden Filmmaterial betrieben werden muss, veranschaulicht das Making of „Der Flug des Falken“, das bei so viel Wiener Schmäh durchaus deutsche Untertitel hätte vertragen können. Über den PC kann man dann noch eine interaktive Reise zu den Gräbern berühmter Persönlichkeiten aus verschiedenen Bereichen wie Politik, Wirtschaft, Kunst und Musik unternehmen. Neben dem Foto der Grabstätte und einem kurzen Infotext zur Person wird außerdem ein Lageplan mit der genauen Position auf dem Friedhof angezeigt.

 

Ninas Filmwertung

Interessantes Porträt des Wiener Zentralfriedhofs in beeindruckenden Bildern.

Nina

Nina

Synchronisationsverweigerin. Steht auf Klassiker und hat eine Schwäche für Hitchcock, James Stewart und Cary Grant. Bevorzugt Independent-Kino und visuell aus dem Rahmen fallende Filme à la Tim Burton oder Wes Anderson.

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Diese DVD/Blu-ray wurde uns vom Vertrieb Polyband kostenlos zu Rezensionszwecken zur Verfügung gestellt. Unsere Bewertung ist davon jedoch nicht beeinflusst und gibt die unabhängige, persönliche Meinung des jeweiligen Rezensenten wieder.
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