Convoy

© Universum Film

Convoy

USA 1978

FSK: ab 12 Jahren

Länge: ca. 111 Min.

Vertrieb: Universum Film / Weltkino

Filmzine-Review vom 26.02.2019

Sheriff Lyle Wallace (Ernest Borgnine) ist unter den Fernfahrern gefürchtet, auch weil er bei Geschwindigkeitsüberschreitungen gerne abkassiert. Als nach einer wilden Schlägerei zwischen dem Sheriff und einigen Fahrern ein Trucker zu Unrecht ins Gefängnis geworfen wird, organisieren sich unter der Führung von Rubber Duck (Kris Kristofferson) LKW-Piloten zu einem Protest. Über CB-Funk schließen sich ständig neue Fahrer an und der Convoy wächst und wächst und lässt sich schließlich auch nicht mehr von Straßensperren aufhalten…

Im Spätherbst seiner Karriere hat Regie-Legende Sam Peckinpah zunehmend die künstlerische Kontrolle über seine Projekte verloren. Im Fall von Convoy – seinem vorletzten Spielfilm – wurde der fast 3,5 Stunden lange Director’s Cut vom Studio kurzerhand abgelehnt und dann in Eigenregie auf unter 2 Stunden heruntergekürzt. Trotz dieser Maßnahmen wurde der moderne Asphalt-Western, in dem die Trucker die Rolle der Cowboys einnehmen, zum kommerziell erfolgreichsten und insbesondere in Europa wahrscheinlich populärsten Werk Peckinpahs. Die Sympathien gehören wieder einmal den freigeistigen Outlaws wie Rubber Duck, die sich von der der Obrigkeit nicht unterkriegen lassen. Der leicht heitere Unterton, u.a. bei der harmlosen Massenschlägerei im Truck Stop, lässt den Film jedoch eher in die Richtung der damaligen slapstickhaften Burt Reynolds-Actionklamotten (Ein ausgekochtes Schlitzohr) abdriften. Einige handfeste Auto-Stunts, wie zum Beispiel das Polizeiauto-Sandwich zwischen den Trucks sowie das Finale auf der Brücke, sind nach wie vor beeindruckend, doch unterm Strich ist Convoy im Gegensatz zu Meisterwerken wie The Wild Bunch – Sie kannten kein Gesetz gehörig in die Jahre gekommen.

Neben dem sorgfältig restauriertem Bild punktet die Wiederveröffentlichung von Convoy vor allem mit einem sehr breit gefächerten Angebot an Zusatzinformationen. Hervorzuheben ist die Doku „Passion & Poetry – Sams Trucker Movie“ mit Material aus Mike Siegels Passion and Poetry: The Ballad of Sam Peckinpah. In den vielen Interviews melden sich u.a. Kris Kristofferson, Ernest Borgnine, Ali MacGraw und EMI-Produzent Michael Deeley zu Wort.

 

Blu-ray Extras:

    • „Passion & Poesie – Sams Trucker Film“ (70 min)
    • Featurette „Promotion für Convoy“ (5 min)
    • Featurette „Drei verlorene Szenen“(6 min)
    • Featurette „Insider Witze, Freunde & Cameos“ (6 min)
    • Featurette „Weitere Arbeitsfotos“ (3 min)
    • Featurette „Trucker-Notizen aus Norwegen“ (3 min)
    • US Trailer & TV Spot und 4 US Radio Spots
    • Wendecover

 

Marcs Filmwertung

Peckinpahs actionreiche, aber harmlos-heitere Liebeserklärung an die Trucker ist ein wenig in die Jahre gekommen.

Marc

Marc

Cineast bis in die Haarspitzen. Anything goes außer Schweiger & Schweighöfer und Bollywood. Regie-Lieblinge: Fincher, Mann, Scorsese, Coppola, Lynch, die Coens, Tarantino, Cameron, De Palma, P.T. & Wes Anderson, Spielberg.
Beste Serie aller Zeiten: The Wire

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