Dario Argento’s Das Phantom der Oper

© Sunfilm Entertainment

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Dario Argento’s Das Phantom der Oper

Il Fantasma dell’Opera

Italien 1998

FSK: ab 18 Jahren

Länge: ca. 99 Min.

Studio: Medusa Film

Vertrieb: Sunfilm Entertainment

Filmzine-Review vom 30.12.2001

In den Katakomben der Pariser Oper haust ein geheimnisvolles, mit unglaublichen Kräften ausgestattes Phantom (Julian Sands). Seine unsterbliche Liebe zur Opernsängerin Christine (Asia Argento) beschwört ein tödliches Drama herauf…

In den späten 70er Jahren galt der Italiener Dario Argento als Messias des modernen Horrorfilms. Filme wie Suspiria oder Inferno wurden zu visionären Highlights des Genres. Nun, die 70er sind lange her und es scheint so, als ob Argento seinen Zenit als Horrormeister längst überschritten hat. Es ist meist schon immer ein bedenkliches Zeichen, wenn ein Regisseur seinen Namen vor den Titel setzt, um an den Ruhm längst vergangener Tage zu erinnern (siehe auch John Carpenter’s Vampires oder Wes Craven’s Dracula 2000). Dario Argento’s Das Phantom der Oper bildet da leider keine Ausnahme. Der Film, der auf dem berühmten Roman von Gaston Leroux basiert, ist eine Riesenenttäuschung. Die krude Mischung aus Kostümdrama, Liebesschwulst und derben Splattereffekten schießt am Ziel vorbei und sorgt häufig für unfreiwillige Komik. Schon der Beginn ist denkbar ungünstig: Ein ausgesetztes Baby treibt in einem Körbchen einen Kanal entlang und wird von einer Ratte ans Land gezogen (!). Im Verlauf des Films werden die Ratten dann zu den heimlichen Hauptdarstellern des Films und sorgen in diversen Szenen für entsprechenden Ekelfaktor. Dabei muss man den Nagern fairerweise höhere Schauspielkünste als dem Titelhelden zugestehen. Julian Sands, dessen Filmografie immerhin Werke wie Leaving Las Vegas beinhaltet, schlafwandelt in einer unterirdisch schlechten Performance durch die geheimem Katakomben der Oper. Sein Phantom ist weder charismatisch noch furchterregend, sondern einfach nur hanebüchen. Asia Argento (Tochter des Regisseurs) spielt nur unwesentlich besser und darf den Großteil der Handlung in durchsichtigen Kleidchen kreischen und davonrennen. Nur ganz selten gelingt es dem Regisseur, seine abgrundtiefen Visionen (z.B. eine gigantische Rattenfalle für Menschen) in angemessener Form auf die Leinwand zu übertragen. Eine kleine Entschädigung für das grauslige Treiben ist der gewohnt überragende Score von Ennio Morricone.

Argento-Fans dürften für jede Film-Veröffentlichung auf DVD dankbar sein. Doch aufgepasst, obwohl Das Phantom der Oper in einer FSK 18-Version vorliegt, ist der Film an einigen Stellen deutlich geschnitten. Auf der technischen Seite ist die deutsche DTS-Tonspur einigermaßen brauchbar, das Bild hingegen ist miserabel: Artefakte, Kratzer, Rauschen und Unschärfe soweit das Auge blicken kann.

 

Marcs Filmwertung

Das Phantom der Oper in der Splattervariante: Misslungen!

Marc

Marc

Cineast bis in die Haarspitzen. Anything goes außer Schweiger & Schweighöfer und Bollywood. Regie-Lieblinge: Fincher, Mann, Scorsese, Coppola, Lynch, die Coens, Tarantino, Cameron, De Palma, P.T. & Wes Anderson, Spielberg.
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Diese DVD/Blu-ray wurde uns vom Vertrieb Sunfilm Entertainment kostenlos zu Rezensionszwecken zur Verfügung gestellt. Unsere Bewertung ist davon jedoch nicht beeinflusst und gibt die unabhängige, persönliche Meinung des jeweiligen Rezensenten wieder.
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