Der letzte Wolf

© Universum Film GmbH

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Der letzte Wolf

Le dernier loup

Lang Tu Teng

China, Frankreich 2015

FSK: ab 12 Jahren

Länge: ca. 119 Min.

Studio: China Film Co., Reperage, Mars Films

Vertrieb: Universum Film GmbH

Filmzine-Review vom 30.03.2016

Während der chinesischen Kulturrevolution werden die Studenten Chen Zhen (Shaofeng Feng) und Yang Ke (Shawn Dou) in die Mongolei geschickt, um den Nomaden Lesen und Schreiben beizubringen. In der Steppe leben die Nomaden im Einklang mit der Natur – und auch mit den Wölfen. Doch der Mensch kann es mal wieder nicht lassen, das Gleichgewicht zu kippen und so nehmen unwissende chinesische Siedler mit übermäßiger Antilopenjagd den Wölfen ihre Nahrungsgrundlage, so dass diese gezwungen sind, das Vieh der Siedler zu reißen. Man beschließt, den Wolfsnachwuchs systematisch auszurotten, um die Gefahr zu bannen. Chen Zhen ist von den Wildtieren fasziniert und zieht heimlich ein Wolfsjunges bei sich auf…

Dass man ausgerechnet den französischen Regisseur Jean-Jacques Annaud mit der Verfilmung des erfolgreichsten chinesischen Romans „Der Zorn der Wölfe“ beauftragte, erscheint angesichts der Tatsache, dass seine Filme Sieben Jahre in Tibet und Der Liebhaber bis heute auf dem Index der chinesischen Zensurbehörden stehen und in der Volksrepublik verboten sind, mehr als bizarr. Der letzte Wolf ist ebenso wie seine Vorgängerwerke Der Bär und Zwei Brüder ein Tiermärchen, aber auch gleichzeitig eine ökopolitische Umweltfabel. 16 mongolische Wölfe wurden für den Film trainiert und Annaud fängt fantastische Aufnahmen dieser faszinierenden und geheimnisvollen Tiere ein. Gelegentlich übertreibt er es jedoch mit dem Einsatz von Farbfiltern und dramatischen Wolkenformationen, was die Bilder hin und wieder ins leicht Kitschige abdriften lässt. Die atemberaubende Landschaft der inneren Mongolei mit ihrem satten Grün und die endlose Weite der Steppe kommen im Widescreen-Format wunderbar zur Geltung. Der letzte Wolf ist also in erster Linie ein visueller Film, bei dem die Geschichte fast ein wenig vernachlässig wird und somit zur Nebensache gerät.

Das Making of bietet interessante Einblicke in die Arbeit mit den Wölfen. Mehr Hintergründe zum Film erfährt man in dem halbstündigen Interview mit dem französischen Regisseur.

 

Ninas Filmwertung

Öko-Tierdrama mit faszinierenden und eindrucksvollen Aufnahmen, das die menschlichen Akteure in den Schatten stellt.

Nina

Nina

Synchronisationsverweigerin. Steht auf Klassiker und hat eine Schwäche für Hitchcock, James Stewart und Cary Grant. Bevorzugt Independent-Kino und visuell aus dem Rahmen fallende Filme à la Tim Burton oder Wes Anderson.

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