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Die irre Heldentour des Billy Lynn

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Die irre Heldentour des Billy Lynn

Billy Lynn’s Long Halftime Walk

USA 2016

FSK: ab 12 Jahren

Länge: ca. 113 Min.

Studio: Tristar Pictures

Vertrieb: Sony Pictures Home Entertainment

Filmzine-Review vom 17.07.2017

USA 2004: Nach der Rückkehr aus dem Irakkrieg werden der 19-jährige Soldat Billy Lynn (Joe Alwyn) und seine Kameraden von der Bravo Squad nach einem gefilmten Einsatz in den Medien und in der Öffentlichkeit als Helden gefeiert. Das US-Militär nutzt die Gelegenheit und lässt die Einheit auf eine Siegestour durch die USA tingeln. Beim abschließenden Höhepunkt während der bombastischen Halbzeit-Show bei einem Footballspiel der Dallas Cowboys brechen aus Billy posttraumatische Erinnerungen an die „Schlacht von Al-Ansakar“ heraus…

Hollywood und der Irak-Krieg wollen einfach nicht so recht zusammenpassen: Mit Ausnahmen von Clint Eastwoods Helden-Epos American Sniper ist bisher so ziemlich jede ernsthafte Annäherung an den Konflikt an den amerikanischen Kinokassen gescheitert. Diese Erfahrung musste nun auch Oscar-Regisseur Ang Lee mit seiner Roman-Adaption Die irre Heldentour des Billy Lynn (besser und sinnvoller der Originaltitel: Billy Lynn’s Long Halftime Walk) von Ben Fountain machen. Bei Kosten von 40 Millionen spielte der Film weltweit nur knapp über die Hälfte wieder ein. Über die Qualität des Dramas sagen die bescheidenen Zahlen zum Glück wenig aus, denn Lee erweist sich wiederum als technischer Vorreiter und wählte mit Kameramann John Toll eine extrem hohe Frequenz von 120 Bildern pro Sekunde (statt 24), die dem Geschehen einen nie dagewesenen Ultrarealismus verpassen soll. Schade, dass ausgerechnet diese Version nur in wenigen Kinos in den USA gezeigt worden ist. Inhaltlich setzt sich der Film durchaus kritisch mit fragwürdigem US-Kriegspathos und Propaganda auseinander, es fehlen aber leider die satirischen Spitzen aus der Vorlage. In der Hauptrolle empfiehlt sich der britische Newcomer Joe Alwyn als texanischer All-American Boy für weitere Auftritte, prominente Unterstützung erhält er von Vin Diesel, Kristen Stewart und Steve Martin in zum Teil untypischen Rollen.

 

Marcs Filmwertung

Ang Lee thematisiert in seinem Irakkriegsfilm den übersteigerten Patriotismus der Amerikaner, streckenweise durchaus gelungen aber kein neues Meisterwerk des zweifachen Oscarpreisträgers.

Marc

Marc

Cineast bis in die Haarspitzen. Anything goes außer Schweiger & Schweighöfer und Bollywood. Regie-Lieblinge: Fincher, Mann, Scorsese, Coppola, Lynch, die Coens, Tarantino, Cameron, De Palma, P.T. & Wes Anderson, Spielberg.
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Cast & Crew

Diese DVD/Blu-ray wurde uns vom Vertrieb Sony Pictures Home Entertainment kostenlos zu Rezensionszwecken zur Verfügung gestellt. Unsere Bewertung ist davon jedoch nicht beeinflusst und gibt die unabhängige, persönliche Meinung des jeweiligen Rezensenten wieder.
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