Die Vergessenen

© Columbia Tristar Home Entertainment

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Die Vergessenen

The Forgotten

USA 2004

FSK: ab 12 Jahren

Länge: ca. 87 Min.

Studio: Columbia Tristar Television

Vertrieb: Columbia Tristar Home Entertainment

Filmzine-Review vom 26.03.2005

Telly (Julianne Moore) ist in psychiatrischer Behandlung, weil sie den Tod ihres Sohns Sam nicht überwinden kann. Als Sam plötzlich von Familienfotos verschwindet und ganze Fotoalben und Videokassetten leer sind, bringen Dr. Munce (Gary Sinise) und Ehemann Jim der verwirrten Frau bei, sie habe nie einen Sohn gehabt, auch Nachbarn und Freunde wissen nichts von der Existenz ihres Kindes. Doch Telly ist sich ihrer Erinnerungen sicher und wild entschlossen, Sam zu finden und die Wahrheit zu erfahren…

Fakt ist: The Sixth Sense als einer der ersten und besten Mystery-Streifen fand in den letzten Jahren mehr Nachahmer als das Genre eigentlich vertragen kann. Fakt ist auch, dass kaum ein zweiter an dieses Vorbild heranreicht. Regisseur Joseph Ruben hat sich für Die Vergessenen eine gewagte Science Fiction-Idee ausgedacht: die Manipulation von Erinnerungen durch eine höhere Instanz, sei es nun die Regierung, ein Geheimagenten-Komplott oder in Gottes Namen auch Außerirdische. Die Umsetzung gelingt dann zumindest optisch durch ein kühles, in Blau getauchtes Bild und verdächtig viele Aufnahmen aus der Vogelperspektive, durch die eine Steuerung des Geschehens „von oben“ suggeriert werden soll. Dass jeder, der dem Geheimnis der geheimnisvollen höheren Macht auf die Spur zu kommen droht, urplötzlich in den Himmel gesaugt wird (jawohl), taugt zwar durchaus zum Schockmoment, ist ansonsten aber eindeutig zu viel des Guten. Gegen Ende fiel Ruben dann wohl auf, dass er weder eine plausible Erklärung noch einen zufriedenstellenden Abschluss finden kann, und so lässt er den Bösewicht kurzerhand von den Wolken verschlingen und schwuppdiwupp ist plötzlich alles wieder normal.

Technisch lässt sich der DVD nichts vorwerfen, das Bild ist sauber und klar, der Ton bisweilen recht wuchtig. Neben einem Audiokommentar mit dem Regisseur und Produzenten gibt es ein Making Of und ein paar entfallene Szenen zu sehen mit einem alternativen Ende, das mindestens genauso schwachsinnig ist.

 

Ninas Filmwertung

Absurder Mix aus Mystery- und Alienthriller mit überdeutlichen Anleihen bei Akte X.

Nina

Nina

Synchronisationsverweigerin. Steht auf Klassiker und hat eine Schwäche für Hitchcock, James Stewart und Cary Grant. Bevorzugt Independent-Kino und visuell aus dem Rahmen fallende Filme à la Tim Burton oder Wes Anderson.

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