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Downsizing

© Universal Pictures Germany GmbH

Downsizing

USA 2017

FSK: ab 0 Jahren

Länge: ca. 136 Min.

Vertrieb: Universal Pictures Germany GmbH

Filmzine-Review vom 14.06.2018

Um das Fortbestehen der Menschheit und unseres Planeten zu sichern, haben norwegische Wissenschaftler eine revolutionäre Methode entwickelt: Menschen werden auf eine Körpergröße von ca. 12 cm eingeschrumpft und können in ressourcensvchonenden Miniwelten leben. Der Prozess ist irreversibel und wird öffentlichkeitswirksam vermarktet. Paul (Matt Damon) und seine Frau Audrey (Kristen Wiig) lassen sich überzeugen und machen sich bereit für ein Leben in Winzigkeit…

Alexander Payne hat mit About Schmidt, Sideways oder Nebraska schon einige Filme über den kleinen Mann gemacht und geht in Downsizing noch einen Schritt weiter. Es steckt ein bisschen Truman Show, ein bisschen Liebling, ich habe die Kinder geschrumpft und ein bisschen Gullivers Reisen in diesem facettenreichen Drama, für das Payne sehr gemischte Kritiken einstecken musste. Zu viele Themen, keine klare Linie, zu viele Stilrichtungen – schwarze Komödie meets Umweltdrama meets Gesellschaftskritik – waren die häufigsten Kritikpunkte. Man kann Downsizing aber einfach als Film in drei Akten betrachten: im ersten Akt wird der Zuschauer mit dem Schrumpfkonzept vertraut gemacht; natürlich kommt es zu komischen Situationen, wenn etwa die besten Freunde bei Partys nun auf dem Wohnzimmertisch stehen und auf Keksschachteln Platz nehmen. Es wird aber auch der Reiz des Unterfangens deutlich, denn ein Vermögen von verhältnismäßig überschaubaren 150.000 Dollar hat in der Miniaturwelt einen Gegenwert von 20 Millionen. Dem luxuriösen Eigenheim mit allen Schikanen steht also nichts mehr im Weg, alle finanziellen Sorgen lösen sich in Wohlgefallen auf. Der zweite Akt spielt dann in der Minikommune „Leisureland“ und hier werden die ersten Missstände offenkundig: denn natürlich übertragen sich gesellschaftliche Probleme wie soziale Ungleichheiten auch in die Miniaturwelt. Und so pendeln die finanziell Benachteiligten, sprich Mexikaner und Südostasiaten, vom Rande des Vorzeige-Ressorts hinter der Grenzmauer stundenlang mit Shuttlebussen zu ihren Putzjobs in den großen Anwesen der Neureichen. Eine von ihnen ist Ngoc (Hong Chau), eine ehemalige Widerstandskämpferin aus Vietnam. Chau erweist sich als echter Glücksgriff für den Film, denn mit ihrer rabiaten und kompromisslos-direkten Art und charmanten Sprachdefiziten hat sie nicht nur die Lacher und Sympathien des Publikums, sondern auch Matt Damon auf ihrer Seite. Ihre Performance brachte ihr eine verdiente Golden Globe-Nominierung ein. Im letzten und schwächsten Teil wird es dann etwas unübersichtlich und in Ansätzen dystopisch. Ein versöhnliches Ende hilft hier über die wenig überzeugende Handlungswende hinweg.

Blu-ray Extras:

  • Die Arbeit mit Alexander (12 min)
  • Die Besetzung (12 min)
  • Eine visuelle Reise (14 min)
  • Eine Frage des Blickwinkels (9 min)
  • Dieses Lächeln (6 min)
  • Eine globale Angelegenheit (7 min)
  • Wendecover

 

Ninas Filmwertung

Zu Unrecht gescholtenes Gesellschaftsdrama mit einer starken weiblichen Nebenrolle.

Nina

Nina

Synchronisationsverweigerin. Steht auf Klassiker und hat eine Schwäche für Hitchcock, James Stewart und Cary Grant. Bevorzugt Independent-Kino und visuell aus dem Rahmen fallende Filme à la Tim Burton oder Wes Anderson.

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