About Schmidt

© Warner Home Video

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About Schmidt

USA 2002

FSK: ab 6 Jahren

Länge: ca. 120 Min.

Studio: New Line Cinema

Vertrieb: Warner Home Video

Filmzine-Review vom 07.03.2004

So hatte sich der frisch pensionierte Versicherungsangestellte Warren Schmidt (Jack Nicholson) sein Rentnerdasein sicherlich nicht vorgestellt: Seine Frau stirbt unerwartet an einem Schlaganfall und seine Tochter, zu der er ohnehin kein gutes Verhältnis pflegt, ist drauf und dran, einen minderbemittelten Wasserbettverkäufer zu heiraten. In einem riesigen Wohnmobil macht Schmidt sich auf die Reise nach Denver, um seine Tochter von der Heirat abzubringen…

Wenn man an Jack Nicholson denkt, sieht man automatisch ein Augenzwinkern und ein diabolisches Grinsen vor sich – anders bei About Schmidt: Nicholsons minimalistische Darstellung des missmutigen Warren Schmidt, der vergeblich nach einem Sinn in seinem Leben sucht, grenzt fast schon an Understatement, und dennoch hätte Regisseur Alexander Payne keinen besseren für diese Rolle finden können. Mitleidig sieht man zu, wie ihn seine Verklemmtheit und Ungeschicktheit daran hindern, Kontakte zu knüpfen bzw. aufrecht zu erhalten und ihn immer einsamer werden lassen. Und obwohl er ein richtiges Ekel sein kann, bleibt er wahrscheinlich gerade wegen seiner nur allzu menschlichen Schwächen stets sympathisch. Seine Reise durch den kleinstädtischen mittleren Westen wird für Schmidt zu einer Reise zu sich selbst, bei der er lernt, sich mit seinen eigenen Unzulänglichkeiten und denen seiner Umgebung abzufinden. In Ermangelung eines adäquaten Gesprächspartners ist sein einziger Vertrauter sein Patenkind aus der Dritten Welt – ein verwaister Junge aus Tansania namens Nduku. In endlosen Briefen schüttet Schmidt ihm sein Herz aus und teilt ihm all seine Traurigkeit, seine Sorgen und Minderwertigkeitsgefühle mit. Während der bemerkenswert starken Schlussszene keimt in all dem Pessimismus dann aber doch noch ein Funke Hoffnung auf.

Mit Bonusmaterialien wurde leider etwas gegeizt, so bietet die Scheibe neben ein paar recht interessanten entfallenen Szenen unter dem Decknamen „Kurzfilme“ lediglich eine Reihe überflüssiger Testshots, die man zugunsten eines Making Ofs oder einiger Interviews sicherlich hätte entbehren können. Bild- und Tonqualität liegen aber im soliden Bereich.

 

Ninas Filmwertung

Melancholisches und satirisches Road Movie-Drama mit einem hinreißenden Jack Nicholson.

Nina

Nina

Synchronisationsverweigerin. Steht auf Klassiker und hat eine Schwäche für Hitchcock, James Stewart und Cary Grant. Bevorzugt Independent-Kino und visuell aus dem Rahmen fallende Filme à la Tim Burton oder Wes Anderson.

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