
© Universl Pictures Home Entertainment
Final Account
USA 2020
FSK: ab 12 Jahren
Länge: ca. 90 Min.
Vertrieb: Universal Pictures Home Entertainment
Filmzine-Review vom 20.07.2022
Der Regisseur Luke Holland hat für seine aufwühlende Dokumentation Final Account mehr als ein Jahrzehnt lang Interviews mit überlebenden Zeitzeugen und Beteiligten des Dritten Reiches gesammelt. Das Ergebnis ist eine umfassende Studie, die kurz vor Hollands Tod im vergangenen Jahr abgeschlossen wurde.
Holland befragte Zivilisten, Mitläufer, Funktionäre oder auch Mitglieder aus Hitlers Leibstandarte SS, die mit dem Abstand des Alters erstaunlich ruhig und gefasst aus ihren Erinnerungen erzählen. Es geht also eher um die Schreibtischtäter (ein Begriff, hinter dem sich ja schon Nazi-Verbrecher Adolf Eichmann versteckte) und die berühmte schweigende Mehrheit im Dritten Reich, die ja nur am Rand stand und zugeschaut hat. Die Berichte sind durchweg aufwühlend und oft erschreckend, denn aufrichtige Reue zeigen doch die wenigsten. Entweder wusste man angeblich nicht, was wirklich in den Lagern vor sich ging, oder man fühlte sich als einfacher Frontsoldat oder Mitglied der Hitlerjugend schlichtweg nicht verantworlich. Wenn es dann in Richtung „So schlecht war der Hitler ja gar nicht“ geht, möchte man am liebsten den Ton abstellen. Nur wenige Gesprächspartner, wie etwa ein ehemaliges Mitglied der Waffen-SS, zeigen Schuldbewusstsein und stellen sich auch öffentlich – hier in einer Runde mit Schülern im Haus der Wannsee-Konferenz – der Diskussion. Insgesamt nicht ganz so wuchtig und tiefgründig wie Claude Lanzmanns episches 9-Stunden-Werk Shoah, aber ein wichtiger Beitrag gegen das Vergessen.
DVD Extras:
- Booklet mit Hintergrundinformation zu der und Beweggründen für die Produktion
Marcs Filmwertung
Aufwühlende Dokumentation mit überlebenden Zeitzeugen des Dritten Reiches, die wichtige Fragen nach der Täterschaft stellt.
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- Bagman - 8. April 2025
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- Spiders - 6. April 2025
Leserwertung
Trailer
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