Gone in 60 Seconds – Nur noch 60 Sekunden (2 DVDs)
Gone in 60 Seconds
USA 1974
FSK: ab 16 Jahren
Länge: ca. 94 Min.
Studio: H.B. Halicki Mercantile Co.
Vertrieb: Concorde Home Entertainment
Filmzine-Review vom 23.09.2013
Zusammen mit seiner Autoknacker-Bande soll Maindrian Pace innerhalb kürzester Zeit für einen Drogenboss 48 Autos stehlen. Alles läuft soweit nach Plan, doch ausgerechnet beim letzten Auto kommen ihm die Cops auf die Schliche…
Auf dem Höhepunkt amerikanischer PS-Protzerei entstanden in den frühen 70ern gleich mehrere Roadmovies mit hochgezüchteten \“Muscle Cars\“ als heimlichen Hauptdarstellern. Zu den bekanntesten Vertretern gehören Fluchtpunkt San Francisco (Vanishing Point), Asphaltrennen (Two-Lane Blacktop) und eben H.B. Halickis Gone in 60 Seconds – Nur noch 60 Sekunden. Hier geht der Kult um den fahrbaren Untersatz sogar so weit, dass der gelbe 1973er Mach 1 Ford Mustang (Codename \“Eleanor\“) bei den Titel-Credits noch vor den Schauspielern aufgeführt wird. Spätestens nach der sage und schreibe 40-minütigen Verfolgungsjagd, die durch Long Beach und 4 weitere Städte im Großraumbereich Los Angeles führt, weiß man warum. Regisseur Halicki, der gleichzeitig als Autor, Hauptdarsteller und natürlich Stuntkoordinator fungierte, lässt den sportlichen ‚Stang immer wieder durch halsbrecherische Manöver in letzter Sekunde entwischen. Diese im positiven Sinne völlig außer Kontrolle geratene Hatz, in deren Verlauf knapp 100 Autos zerschreddert werden, ist auch für heutige Sehgewohnheiten ein echter Knüller und stellt das lasche Nicolas Cage-Remake ganz locker in den Schatten. Schade nur, dass Gone in 60 Seconds abseits der Karambolagen wenig mitreißend ist.
Trotz aufwändiger Restaurierung macht sich das Alter des Films zwischendurch mit kleinen Fehlern immer wieder negativ bemerkbar. Die satten, wummernden Motorengeräusche kommen zumindest in der Originalfassung gut zur Geltung. Puristen dürften aber erkennen, dass der eine odere andere Soundeffekt nachträglich eingefügt worden ist. Die Extras werfen einen Blick auf den Auto-Freak Halicki, der die meisten seiner Werke in Eigenregie und für erstaunlich wenig Geld auf die Beine gestellt hat. Obendrein gibt’s noch eine nette Interview-Sektion, u.a. mit dem ehemaligen Ford-Manager Lee Iacoca, der in den 60ern maßgeblich an der Entwicklung des kultigen Ford Mustang beteiligt war.
Marcs Filmwertung
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Leserwertung
Cast & Crew
Schauspieler: H.B. Halicki
Musik: Philip Kachaturian
Produzent(en): H.B. Halicki