Mister & Pete gegen den Rest der Welt

© edel Germany

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Mister & Pete gegen den Rest der Welt

The Inevitable Defeat of Mister & Pete

USA 2013

FSK: ab 12 Jahren

Länge: ca. 102 Min.

Studio: State Street Pictures

Vertrieb: edel Germany

Filmzine-Review vom 08.09.2014

Der 14-jährige Mister (Skylan Brooks) geht am letzten Schultag frustriert nach Hause: er ist nicht versetzt worden. In der Sozialwohnung im Brooklyner Bezirk Brownsville fristet seine drogenabhängige Mutter (Jennifer Hudson) ein Dasein im Dämmerzustand: sie lebt von Schuss zu Schuss, der Fernseher läuft im Dauerbetrieb, der Kühlschrank ist leer. Als jemand sie bei den Behörden verpfeift und sie aus der Wohnung abgeholt wird, kann Mister sich gerade noch vor den Beamten verstecken. Den ganzen Sommer sind er und sein Freund Pete, der ebenfalls von seiner Mutter vernachlässigt wird, auf der Flucht vorm Jugendamt, denn auf gar keinen Fall wollen sie im Kinderheim Riverview landen…

Mister und Pete gegen den Rest der Welt ist eine kleine Perle des schwarzen Independent-Kinos – ein typischer Festival-Film, dem der große Kinodurchbruch verwehrt blieb. Die schwülheiße Atmosphäre des New Yorker Sommers und der Lokalkolorit (der Film spielt praktisch nur in einer Straße) erinnert bisweilen an Spike Lees Do the Right Thing, der gleich um die Ecke im benachbarten Bezirk Bed-Stuy gedreht wurde. Die Thematik des unterprivilegierten Kindes, das eigentlich größere Träume und Pläne hat und das von der Mutter vorgelebte Leben nicht für sich akzeptieren will, weist weiterhin durchaus Parallelen zum Oscar-Erfolg Precious auf, der am anderen Ende des Big Apple, in Harlem, angesiedelt war. Die Geschichte der beiden Jungs, die sich allen Widrigkeiten zum Trotz allein durchschlagen und aus lauter Not und Hunger nicht selten in prekäre Situationen geraten, ist eine Geschichte über Zusammenhalt und Freundschaft. Trotz ihrer misslichen Lage und einer eher traurigen Grundstimmung schwingt immer ein wenig Humor mit und Regisseur George Tillman Jr. lässt einem stets noch einen kleinen Hoffnungsschimmer.

Der Regisseur spricht mit seinen beiden Nachwuchstalenten einen Audiokommentar. Von den drei kürzeren Features zu verschiedenen Aspekten der Vorbereitung auf den Film ist vielleicht der Beitrag zur Thematik des Drogenkonsums am interessantesten. Die gelöschten Szenen können optional mit Audiokommentar des Regisseurs abgespielt werden.

 

Ninas Filmwertung

Nina

Nina

Synchronisationsverweigerin. Steht auf Klassiker und hat eine Schwäche für Hitchcock, James Stewart und Cary Grant. Bevorzugt Independent-Kino und visuell aus dem Rahmen fallende Filme à la Tim Burton oder Wes Anderson.

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Diese DVD/Blu-ray wurde uns vom Vertrieb Edel Germany GmbH kostenlos zu Rezensionszwecken zur Verfügung gestellt. Unsere Bewertung ist davon jedoch nicht beeinflusst und gibt die unabhängige, persönliche Meinung des jeweiligen Rezensenten wieder.
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