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Nichts. Was im Leben wichtig ist

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Nichts. Was im Leben wichtig ist

Intet

Dänemark 2022

FSK: ab 16 Jahren

Länge: ca. 87 Min.

Vertrieb: EuroVideo Medien GmbH

VÖ-Datum: 25.05.2023

Filmzine-Review vom 27.05.2023

Bei der Berufsberatung in der 8. Klasse tickt Pierre Anthon plötzlich aus. Das menschliche Dasein sei komplett irrelevant, zwischen Geburt und Tod gäbe es rein gar nichts von Bedeutung. Aus Protest will er fortan auf einem Baum hocken. Um ihm zu beweisen, dass es sehr wohl Dinge gibt, die etwas bedeuten, starten seine Klassenkameraden ein Projekt. Jeder gibt etwas, das ihm im Leben wichtig ist. Als die ersten Gaben ein wenig halbherzig ausfallen, fordern die Schüler schließlich gegenseitig wirklich bedeutsame Opfer voneinander. Muss die modebegeisterte Erzählerin Agnes zunächst „nur“ ihre geliebten knallgrünen Sandalen abtreten, eskaliert das Spielchen schnell und mit jedem Tag steigen die Einsätze…

Nichts. Was im Leben wichtig ist erinnert mitunter an William Goldings Herr der Fliegen von 1954. Und so dient auch der Jugendroman der Dänin Janne Teller, der die Vorlage für den Film lieferte, in einigen Ländern als Unterrichtslektüre. Diskussionsbedarf bietet der Stoff allemal. Problematisch dabei ist, dass weit und breit kein Sympathieträger, keine Stimme der Vernunft, keine Identifikationsfigur in Sicht ist – angefangen von der bockigen Nervensäge auf dem Baum über die rachsüchtigen Klassenkameraden bis hin zur teilnahmslosen Erzählerin. Und schließlich haben wir es nicht mit Kindern in einer Ausnahmesituation zu tun, die ums Überleben kämpfen, sondern mit Schülern einer Gymnasialklasse, die im Familienkreis aufwachsen, keinerlei Not haben und denen dennoch offenbar jeglicher moralischer Kompass fehlt. So wirken dann auch die zum Teil unwiederbringlichen eingeforderten Tribute immer unglaubwürdiger. Da werden Haustiere geköpft, die Unschuld eines Mädchens genommen und Leichen exhumiert. Erst als auch noch ein Finger abgehackt wird, setzen die Eltern dem Spuk ein Ende. Dass sich schließlich noch ein Museum für den zum Kunstwerk hochstilisierten „Haufen“ interessiert, ist dann das I-Tüpfelchen. Nichts. Was im Leben wichtig ist lief 2022 auf dem Fantasy Filmfest und ist in jedem Fall ein Film, der polarisiert.

 

Blu-ray Extras:

    • Dt. Trailer zum Film
    • Trailer zu 2 weiteren Titeln
    • Wendecover

 

Ninas Filmwertung

Kontrovers diskutiertes, verstörendes Coming-of-Age-Drama über ein Spiel unter Jugendlichen, das aus dem Ruder läuft.

Nina

Nina

Synchronisationsverweigerin. Steht auf Klassiker und hat eine Schwäche für Hitchcock, James Stewart und Cary Grant. Bevorzugt Independent-Kino und visuell aus dem Rahmen fallende Filme à la Tim Burton oder Wes Anderson.

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