The End
GB 2008
FSK: ab 16 Jahren
Länge: ca. 78 Min.
Studio: Instinctive Film
Vertrieb: Sunfilm Entertainment
Filmzine-Review vom 14.02.2010
Das Londoner East End war schon immer eine problematische Gegend. Überbevölkerung, Arbeitslosigkeit und Armut führten zu Kriminalität, Gewalt und organisiertem Verbrechen. Einige dieser „Gentleman-Gangster“ – vom Boxer bis zum Schuldeneintreiber, vom Bankräuber bis zum Veranstalter illegaler Boxkämpfe – haben Regisseurin Nicola Collins und Zwillingsschwester und Produzentin Teena Collins für ihre Doku The End vor die Kamera bekommen. Auch der Vater der beiden, Gansterboss Les Falco, steht Rede und Antwort und liefert eins der aussagekräftigsten Zitate des Films, das den Unterschied zwischen Selbstbild und Fremdbild der Schlitzohren, wie sie sich selbst lieber bezeichnen, deutlich macht: „I thought of myself as a Robin Hood, everyone else thought I was a robbin‘ bastard.“ Die im Prinzip nicht unsympathisch wirkenden Herren erzählen von ihrer Kindheit, der für sie ausweglos scheinenden Situation und der Verlockung des Geldes durch kriminelle Machenschaften. Sie alle halten den Ehrenkodex hoch, fühlen sich unwohl und antworten ausweichend auf die Frage nach Reue über die eigenen Taten, zählen ehrlich abgesessene Gefängnisstrafen und vollstreckte Urteile auf, und sind sich bei der Nennung ihres Lieblingsschauspielers ausnahmslos einig: Robert De Niro. Die in kontraststarker Schwarzweiß-Optik gehaltene Interviewserie bleibt neutral, verurteilt nicht, aber glorifiziert auch nicht, wie die Gauner es den berühmten Gangsterfilmen wie Der Pate vorwerfen.
Ninas Filmwertung
Ungeschöntes und sachliches Portrait der East End-Unterwelt.
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