The Return – Die Rückkehr

© Winkler Film

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The Return – Die Rückkehr

Vozvrashcheniye

Russland 2003

FSK: ab 6 Jahren

Länge: ca. 106 Min.

Studio: REN FILM

Vertrieb: Winkler Film

Filmzine-Review vom 22.04.2006

Die Brüder Iwan und Andrej wachsen bei ihrer Mutter in einem russischen Provinznest auf. Nach 10-jähriger Abstinenz taucht ihr wortkarger Vater unerwartet zu Hause auf und nimmt die beiden Jungs mit auf einen Ausflug, dessen Ziel, Zweck und Dauer zunächst unklar sind…

Es weht ein frischer Wind durch die russische Tundra: Newcomer-Regisseur Andrej Swjaginzew konnte für sein Debüt The Return – Die Rückkehr unzählige Filmpreisnominierungen und -gewinne verbuchen; einheimsen durfte er unter anderem einen der wichtigsten: den Goldenen Löwen von Venedig. Seine kafkaeske Erzählung über eine recht außergewöhnliche Beziehung zwischen einem dominant-autoritären Vater und dessen verschreckten Söhnen lebt zum einen von überwältigenden Landschaftsaufnahmen und poetisch fotografierten Bildern, bei denen häufig die unendliche Weite des Himmels über der mal trostlosen, mal saftig-grünen Landschaft Nordrusslands dominiert. Die kühle Farbgebung ist dabei nur selbstverständlich und unterstreicht gleichzeitig die Distanziertheit, die das Verhältnis des Vaters zu seinen Kindern prägt. Zum anderen gehören Wladimir Garin in der Rolle des Andrej und Iwan Dobronrawow als kleiner Bruder Iwan zu der Sorte überzeugender Kinderdarsteller, wie man sie nur selten auf der Leinwand zu sehen bekommt. In ihren Gesichtern kann man ihre doch sehr unterschiedlichen Gefühle nur allzu deutlich ablesen: während Andrej versucht, die gemeinsame Zeit zu genießen und die Erwartungen seines oft hart und kalt wirkenden Papas zu erfüllen, bleibt Iwan skeptisch und abweisend, denn er kann die lange Zeit der Vernachlässigung nicht vergessen. Erst zum Schluss soll sich herausstellen, wie groß die Vaterliebe der beiden wirklich ist.

Das 93-minütige Making of gefällt nicht nur durch seine Ausführlichkeit, sondern auch durch den hohen Informationsgehalt im Hauptteil. Werbefilmer Andrej Swjaginzew berichtet von seinen Erfahrungen und Erlebnissen beim Dreh seines ersten Kinofilms, nimmt sich viel Zeit, um unter anderem über die Darsteller oder die Auswahl des Komponisten zu sprechen. Die letzte halbe Stunde ist ein so genanntes „P.S.“, das weitgehend unkommentierte Aufnahmen vom Dreh zeigt. Gewidmet wird die Doku dem kleinen Wladimir Garin, der tragischerweise kurz nach den Dreharbeiten noch vor der Weltpremiere in Venedig ertrank.

 

Ninas Filmwertung

Preisgekröntes, faszinierendes russisches Drama und überzeugende Charakterstudie.

Nina

Nina

Synchronisationsverweigerin. Steht auf Klassiker und hat eine Schwäche für Hitchcock, James Stewart und Cary Grant. Bevorzugt Independent-Kino und visuell aus dem Rahmen fallende Filme à la Tim Burton oder Wes Anderson.

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Diese DVD/Blu-ray wurde uns vom Vertrieb Winkler Film kostenlos zu Rezensionszwecken zur Verfügung gestellt. Unsere Bewertung ist davon jedoch nicht beeinflusst und gibt die unabhängige, persönliche Meinung des jeweiligen Rezensenten wieder.
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