There Will Be Blood

© Buena Vista Home Entertainment

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There Will Be Blood

USA 2007

FSK: ab 12 Jahren

Länge: ca. 152 Min.

Studio: Miramax Films

Vertrieb: Buena Vista Home Entertainment

Filmzine-Review vom 29.08.2008

Gegen Ende des 19. Jahrhunderts stößt Daniel Plainview (Daniel Day-Lewis) in dem kalifornischen Kaff Little Boston nach einem Tipp auf Öl. Einer Farmerfamilie kauft er das wertvolle Land zum Spottpreis ab. Plainview wird zum Öl-Baron, lediglich der Laien-Prediger Eli Sunday (Paul Dano) stellt sich ihm in den Weg…

Nach der kuriosen Adam Sandler-Komödie Punch Drunk Love war es um das Regie-Wunderkind P.T. Anderson einige Jahre doch relativ still geworden. Die Auszeit hat sich aber gelohnt: There Will Be Blood dürfte neben Magnolia bis dato Andersons bester Film sein. Das dunkle Sittengemälde, das in Grundzügen auf dem Roman „Öl!“ von Upton Sinclair basiert, ist eine uramerikanische Saga von der Gier nach Reichtum und Macht. Im Mittelpunkt steht mit Daniel Plainview eine durch und durch faszinierende Figur, die Daniel Day-Lewis mit einer brillant-intensiven Performance perfekt einfängt. Plainview, der misanthropische Großkapitalist eignet sich ebensowenig als Identifikationsfigur wie sein korrupter Gegenspieler, der fanatische Bibel-Scharlatan Eli. Wer in There Will Be Blood aber traditionelles Hollywood-Kino erwartet, kann sich auf eine Überraschung gefasst machen: Die Dialoge sind spärlich-poetisch (in den ersten 20 Minuten wird nicht gesprochen), das Tempo gemächlich und der Soundtrack von Radiohead-Gitarrist Jonny Greenwood für den ungeübten Hörer wahrscheinlich zu sperrig. Trotzdem zieht das Drama den Zuschauer von der ersten Minute an in seinen Bann wie kaum ein anderer Film in der jüngeren Vergangenheit. Bei den Oscars kam There Will Be Blood bei insgesamt 8 Nominierungen auf zwei Auszeichnungen: zum einen ging die Trophäe an Daniel Day-Lewis und zum anderen wurde der begnadete Kameramann Robert Elwit prämiert.

Die Extras der DVD sind beschämend: Lediglich ein unkommentiertes 15-minütiges Featurette über den aufwändigen Recherche-Prozess wird angeboten. Der Blu-ray Release macht es immerhin ein bisschen besser: Zusätzlich gibt es 2 Deleted Scenes und einen mit dem Soundtrack unterlegten Stummfilm („Die Geschichte des Öls“) aus dem Jahr 1923 über das boomende Öl-Geschäft in den USA.

 

Marcs Filmwertung

Ungewöhnliches, extrem wuchtiges und in jeder Hinsicht herausragendes Charakterdrama mit Oscar-Gewinner Daniel Day-Lewis.

Marc

Marc

Cineast bis in die Haarspitzen. Anything goes außer Schweiger & Schweighöfer und Bollywood. Regie-Lieblinge: Fincher, Mann, Scorsese, Coppola, Lynch, die Coens, Tarantino, Cameron, De Palma, P.T. & Wes Anderson, Spielberg.
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