Y Tu Mamá También – Lust for Life (Verleih)

© 20th Century Fox Home Entertainment

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Y Tu Mamá También – Lust for Life (Verleih)

Y Tu Mamá También

USA | Mexiko 2001

FSK: ab 16 Jahren

Länge: ca. 105 Min.

Studio: Producciones Anhelo | Besame Mucho Pictures

Vertrieb: 20th Century Fox Home Entertainment

Filmzine-Review vom 10.02.2003

Mexiko, im Sommer. Die Freunde Tenoch (Diego Luna) und Julio (Gael García Bernal) sind wie Pech und Schwefel – sie machen einfach alles zusammen. Ihre Freundinnen haben sich gerade nach Italien verabschiedet und die beiden genießen die Sommerferien, als sie auf einer Hochzeit die einige Jahre ältere Ana (Ana López Mercado) kennenlernen. Um Ana zu beeindrucken, schwärmen sie von ihrem Lieblingsstrand, der „Boca del Cielo“. Dumm nur, dass es den Strand überhaupt nicht gibt – denn als Ana mit ihnen dort hin fahren will, müssen die Jungs improvisieren und befinden sich plötzlich auf dem Weg nach Nirgendwo…

Auf den ersten Blick ist Y Tu Mamá También erstmal ein Road Movie: ein gemischtes Trio mit dem Auto unterwegs durch eine faszinierende mexikanische Landschaft. Doch das Werk von Alfonso Cuarón ist viel mehr als das. Der Kontrast zwischen dem schwerreichen Politikersohn Tenoch und dem aus einer Arbeiterfamilie stammenden Julio bietet die Basis für eine präzise Beobachtung politisch-gesellschaftlicher Konflikte, die durch den Eindruck der eher schlechten okönomischen Verhältnisse der Landbevölkerung immer wieder neue Perspektiven erhält. Neben dieser politischen Ebene wird Y Tu Mamá También in erster Linie durch eine starke erotische Präsenz bestimmt. Die in der Dreier-Beziehung zwischen Tenoch, Ana und Julio entstehenden erotischen Momente wurden in der US-Fassung (natürlich) geschnitten, was dem Film im Prinzip seine Essenz entzieht und beispielsweise die Veränderungen in der Freundschaft zwischen Tenoch und Julio kaum noch nachvollziehbar macht. Seien wir froh, dass diesbezüglich in Deutschland mehr Toleranz herrscht: die Fassung für den deutschen Markt ist ungeschnitten und – völlig zu Recht – trotzdem schon ab 16 freigegeben.

Y Tu Mamá También zieht den Zuschauer auch durch seine besondere Art der Beobachtung in seinen Bann. Schnitte sind fast schon Mangelware in diesem optisch sehr langsamen Film. Sie werden meist durch langsame Kameraschwenks ersetzt, was dem Zuschauer eine intensive Nähe vermittelt und ihm das Gefühl gibt, selber vor Ort zu sein. Eine dramaturgische Finesse, die den meist recht unerfahrenen Schauspielern einiges abverlangt, aber rundum geglückt ist.

Die Verleihversion von Y Tu Mamá También enthält leider keinerlei Zusatzmaterialien – bleibt abzuwarten, ob eine Kauf-DVD dieses Manko beheben wird.

 

Katjas Filmwertung

Filmisch beeindruckendes, erotisches Road Movie vor der faszinierenden Kulisse Mexikos.

Katja

Katja

Originalton-Verfechterin, Fantasy- und Serien-Fan. Schaut gerne spanische und französische Filme, um den Kopf ein-, sowie auch mal Bollywood und gute RomComs, um ihn auszuschalten.

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