Überflieger – Kleine Vögel, großes Geklapper

Überflieger - Kleine Vögel, großes Geklapper | © EuroVideo

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Überflieger – Kleine Vögel, großes Geklapper

A Stork’s Journey

Deutschland | Belgien | Luxemburg | Norwegen | USA 2017

FSK: ab 0 Jahren

Länge: ca. 80 Min.

Vertrieb: EuroVideo

Filmzine-Review vom 24.02.2018

Kurz bevor der kleine Spatz Richard aus dem Ei schlüpft, fallen seine Eltern einem Raubtierangriff zum Opfer. Eine Storchenmutter findet den verlassenen kleinen Vogel – und so wächst Richard in einer Storchenfamilie auf, der festen Überzeugung, selbst ein Storch zu sein. Doch als der Winter naht, droht die Wirklichkeit ihn einzuholen, denn auf den Flug in den Süden mag „seine“ Storchenfamilie ihn keineswegs mitnehmen.

Bei der Überlegung, welche Zielgruppe die Überflieger ansprechen sollen, wäre ich gerne dabeigewesen. Wahrscheinlicher ist es aber, dass eine solche Überlegung gar nicht stattgefunden hat. Anders lässt sich das Ergebnis zumindest kaum erklären. Zusammen mit der FSK-Freigabe ab 0 Jahren suggeriert der bunte Animationsstil, der Film sei für Kleinkinder geeignet, und so werden garantiert einige davon vor dem Überflieger-Bildschirm landen. Wenn sie nicht überdurchschnittlich hartgesotten sind, allerdings nicht für lange, denn schon die ersten Minuten beinhalten nicht nur einen traumatischen Verlust, sondern auch einen echten Schreckmoment, von dem man nur hoffen kann, dass es ihn nicht in einer 3D-Fassung gibt.

Während der Spannungsfaktor also eher für Grundschulkinder geeignet scheint, wird der Humor des Films diese wiederum gänzlich überfordern, wenn nicht verstören. Neben den (nebenbei reichlich nervtötenden) social-media-süchtigen Tauben, die sich über Likes und Freundschaftsanfragen definieren, lassen die Charaktere so manche dummen Sprüche fallen, auf die man in einem Kinderfilm wirklich verzichten können (u.a. eine leicht abgewandelte Version von „Nicht lang schnacken, Kopf in Nacken“). Richtet der Film sich also eigentlich an Jugendliche oder gar Erwachsene? Wohl kaum. Die werden sich in der vorhersehbaren, arg klischeebehafteten Story reichlich langweilen. Und angesichts der kindlichen Anmutung ohnehin allerhöchstens in Begleitung ihrer Kinder oder kleinen Geschwister in Versuchung kommen, die Überflieger anzuschauen.

Also ein Film für die ganze Familie, wo für jeden etwas dabei ist? Naja, wenn man gerne für jeden etwas überhaupt nicht Passendes dabei haben möchte… Immerhin haben die Überflieger das Potenzial, für jede Menge Gesprächsstoff zu sorgen. Beispielsweise über die Frage, warum um alles in der Welt dieser Film ein Prädikat „Besonders wertvoll“ verpasst bekommen hat. Aber man kann sich auch über richtig gute Filme prima unterhalten. Macht wahrscheinlich mehr Spaß.

 

Katjas Filmwertung

Überfliegerflüssiger Animationsfilm, ohne Zielgruppe, mit langweiliger Story und fragwürdigem Humor. Für wen sich das lohnen soll, bleibt mir schleierhaft.

Katja

Katja

Originalton-Verfechterin, Fantasy- und Serien-Fan. Schaut gerne spanische und französische Filme, um den Kopf ein-, sowie auch mal Bollywood und gute RomComs, um ihn auszuschalten.

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